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er einige Elemente der Spielkonsole so miteinander kurzgeschlossen hat, dass sie nicht mehr die ›richtigen‹« Bilder zeigt, sondern ein chaotisches Durcheinander von verzerrten Bildelementen. Aus einem Tennisspiel wird so zum Beispiel eine Reihe von grünlichen und bläulichen Linien, in denen man nur mit sehr viel gutem Willen noch etwas von der Vorlage erkennen kann. Auf dem Chassis der Konsole hat Constantini eine Reihe von Knöpfen angebracht, mit denen man das Bild immer wieder modifizieren kann. Diese Dekonstruktion von visuellem Rohstoff steht nicht nur in einer langen, modernistischen Tradition der Verfremdung, der wir auch bei den Modifikationen im nächsten Kapitel wieder begegnen werden. „Atari Noise« verweist auch auf eine der wichtigsten Arbeiten der Medienkunst: den »Videosynthesizer« (1969/92) von Nam June Paik – allerdings in einer Low-Tech-Version. Während Paik seinerzeit den Techniker Shuya Abe engagieren musste, um eine Maschine zu entwickeln, mit der man bewegte Bilder in Echtzeit manipulieren konnte, reflektiert »Atari Noise« eine Medienkultur, in der die dafür erforderliche Hardware als Elektroschrott angeboten wird. Die immer wieder neuen Bilder, die
die Maschine generiert, heben die besondere Beschaffenheit dieser »Game Screens« durch abstrakte Verzerrung hervor und macht deutlich, dass es schlicht kein anderes Medium gibt, das solche Bilder hervorbringt.