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Themenicon: navigation pathMapping und Texticon: navigation pathDer kartografische Blick
 
No Stop City (Archizoom), 1968
 
 
 

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Gerhard Richter, 1962-96). Der kartographische Blick fällt auf alle Neutralitäten, auf alle Transpositionen und Utopien und sogar auf alle Heterotopien à la Michel Foucault. Das Kartorama der zeitgenössischen Kunst ist heute endlos, da die Karte die Schnittstelle der Welt ist, wie zum Beispiel bei »No Stop City« (1968) von Archizoom.

Und es ist genau dieses Welt-Machen der Karte, was all ihre Paradoxe und vielfältigen Logiken hervorbringt. Aber so utopisch sie auch sein mag, die Karte kann auch zu einer furchtbaren Machtmaschine werden. Geheim gehaltene Karten von totalitären Regimen, ›gezielte‹ Bombardierungen von Örtlichkeiten, sprich Bevölkerungen, die Karte ist durchaus »ein Portrait«, ein Bild »an Bedeutung und Gestalt«, wie es bereits Antoine Arnauld und Pierre Nicoles »Logik von Port Royal« (1648) hieß. In diesem Sinne hat sie alle Netzwerke und eine heute in Prozesse und Trajekte (Wegstrecken) umgewandelte Welt antizipiert: die unsere. 3. Ein ästhetisches und politisches Modell des Virtuellen Mit den neuen Technologien bekommt der Blick als Trajekt und Fluss seine volle hermeneutische und politische Reichweite.

 

Denn der Übergang von einer Kultur der Stabilitäten und Objekte (mit ihrem Fordismus und ihren industriellen Standards) zu einer Kultur der Instabilitäten und der Flüsse (mit ihrem Cyberspace und ihrer blitzschnellen Kommunikation) führt zu einem neuen »Wahn des Sehens« in weltweitem Maßstab. Die Trajekte verweisen auf das, was Paul Virilio »eine große Optik« nennt, die alle Grenzen in Echtzeit überquert. Der kartographische Blick ist nunmehr untrennbar von einer neuen, verdichteten Form der Geschichtlichkeit, die eine doppelte Zeitlichkeit hat. Eine maschinelle und maschinenartige Zeit und eine ephemere Zeit, die Zeit einer ewigen Gegenwart ohne Zukunft oder Zielsetzung. Auch diese Form tendiert dahin, die Zeit der Erinnerung (die immer mehr zu Gedächtnisfeiern missbraucht wird) und diese andere Zeit zu zerstören, diese Zeit der Spiegel und Reflexe, die zum Kristall-Bild der architektonischen und künstlerischen Moderne gehört. So wie der Kristall mit seinen Kanten und Verschmelzungen von Gegenwart und Vergangenheit die Allegorie der ganzen Glaskultur des 20. Jahrhunderts war (vgl. Bruno Taut, Mies van der Rohe oder Marcel Duchamp seit dem Anfang des

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