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Pässen, gerecht zu werden. Eine Ausstellung wie »Kingdom of Piracy« fungiert als »offener Arbeitsplatz, um die, häufig als Raub verurteilte, freie Nutzung digitaler Inhalte als ultimative Kunstform zu erkunden« [20] .

1997 identifizierte Eleanor Heartney einen »dritten Weg« öffentlicher Kunst, der sich von den prototypischen Beispielen Richard Serras und Scott Burtons unterscheidet: »Obwohl sie sich an entgegengesetzten Enden des Spektrums öffentlicher Kunst befinden, verbindet diese Beispiele die Tatsache, dass es ihnen nicht gelingt, mit der wirklichen Komplexität des öffentlichen Kontexts zurande zu kommen; Serra nicht, weil er den alten Stillstand zwischen Avantgardekünstler und spießbürgerlicher Öffentlichkeit erneut in Szene setzt, und Burton, weil er die Öffentlichkeit als eine Art einförmige Masse auffasst, die problemlos durch gemeinsame Interessen miteinander verbunden ist […]. In jüngerer Zeit ist aber in den Werken von Künstlern wie Dennis Adams, Alfredo Jaar, Krzyzstof Wodiczko und Jenny Holzer ein dritter Ansatz in Erscheinung getreten, der die Stadt als Ort konkurrierender Interessen, Ideologien und Sprachen

 

begreift und existierende Foren und Formen infiltriert, um dem modernen Leben innewohnende Konflikte zu dramatisieren statt sie aufzulösen.« [21]

Heartneys Formulierung, die in konzeptueller Hinsicht Mouffes umstrittener, agonaler Demokratie ähnelt, zitiert die Stadt als die öffentliche Sphäre, doch man kann die ›cybride‹ Umgebung nicht ignorieren: Der öffentliche Raum ist beides, physisch und virtuell. Noch wichtiger aber ist die Frage, wie wir diesen Wettkampf interpretieren. Wie, wenn nicht durch Konsens, sollen wir den ›Willen des Volkes‹ messen? Bruno Latour schreibt über die 2005 im ZKM stattfindende Ausstellung »Dingpolitik: Making Things Public« schreibt: »Eine der neuen Errungenschaften der so genannten Wissenschaftsstudien ist die Tatsache, dass Forscher die grundlegende Bedeutung kleiner Praktiken, wissenschaftlicher Instrumente und verschiedener Vorrichtungen in prosaischen, alltäglichen Aktivitäten von Laboren für die Produktion naturwissenschaftlichen Wissens unabhängig von den theoretischen Aspekten der Naturwissenschaft begriffen haben. Jetzt scheint sich dieser Erfolg bis auf das Leitmotiv dieser Ausstellung zu erstrecken, das

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