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Fragen. Bearbeitungszeit und - aufwand sind bei den Bildern vollkommen unterschiedlich. Es gibt welche, die kann ich in drei Tagen durcharbeiten. Das ist sehr kurz. Ich hab eine Produktion von zehn bis zwölf Arbeiten im Jahr; eine Arbeit geht vielleicht aus 1000 durchgesehenen Amateurbildern hervor. Eine lange Arbeit kann schon mal bis zu drei Jahren dauern. Es ist ja nicht so, dass ich die Skizze einfach zum Tafelbild werden lasse – das ist ein langer Arbeitsprozess. Die Skizzen [3] entstehen auf dem Weg zu den eigentlichen Arbeiten hin, und dass sie vielleicht ein bisschen mehr sind, als nur die Vorarbeit, hat sich erst rausgestellt, als ich eine große Anzahl davon hatte. Ich fange also an, eine Skizze zu bearbeiten, weil ich meine, da könnte mehr drin sein. Da beginnt der Prozess. Entweder ich kriege nicht mit, was da drin ist und verrenne mich, dann schmeiße ich es irgendwann weg, oder ich komme an einen Punkt, wo ich nicht weiter weiß, und dann lass ich das angefangene Bild schon mal liegen und gehe nach einem Jahr wieder daran, das ist auch schon vorgekommen. Oder ich finde eine Form dafür, von der ich meine, dass sie für diese Bildbehauptung genau die richtige ist. Das wäre

 

allerdings eine Form, die eben gerade nicht zu versprachlichen ist. Das Beiläufige, Spontane, Verkehrte – das räume ich eigentlich nicht aus den Bildern. Sogar bei den Tableaus gibt es ein paar Arbeiten, die auf dem fotografischen Zufall, der irgendwann mal ein paar Ebenen davor bzw. da drunter lag, basieren. Meine Entscheidungen sind tatsächlich visuell begründet und deshalb kann ich auch nicht soviel dazu sagen. Natürlich bin ich auch von Vorgesehenem und Vorwissen beeinflusst, aber dennoch versuche ich, Entscheidungen im rein Visuellen zu treffen. Das fertige Bild ist nichts weiter als eine Behauptung, vielleicht auch im Gegensatz zu den früheren Sachen, die sicherlich didaktischer waren.

Autorschaft und Speicherung

Daniels: Es gibt in Ihrer Arbeit verschiedene Modelle von Autorschaft: von den selbst fotografierten Bildern, wo die Autorschaft eindeutig ist, bis zu der Weiterverarbeitung von gefundenem oder gekauftem Material, wo eine Überlagerung der Autorschaft zustande kommt – spielt das für Sie eine Rolle?

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