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(Kommunikationsmedien, Veranstaltungen oder soziale Zeremonien). Im Bereich der Kunst lassen sich verschiedene Vorgehensweisen unterscheiden, mit denen die Problematik der Kommunikation angegangen wird: durch die Untersuchung der Rolle des Betrachters im Werkkontext, die Analyse der Rezeption oder unter soziologischen Gesichtspunkten, die sich mit dem Einfluss der Kunst auf Betrachter, Gesellschaft oder Kultur beschäftigen, wie es beispielsweise Fred Forest und die ›Kommunikationsästhetik‹ vorschlagen.

Da Kunst sich im Kommunikationsprozess einer mehrheitlich metaphorischen, symbolischen und nicht-trivialen Sprache bedient, ist sie ein besonders komplexer soziokultureller Bereich. Wenn es viele Realitätsbereiche gibt und alle gleichermaßen gültig sind, können die Kunstästhetiken keinen Anspruch auf universelle Akzeptanz erheben; auch können sie nicht als dem Objekt inhärent betrachtet werden. Von daher liegen Sinn und Bedeutung nicht im Kunstwerk selbst und können nicht durch dieses an den Beobachter vermittelt werden, mit der Erwartung, dass er es adäquat interpretiert. Bedeutungen in der Kunst sind zeitgebundene, kulturspezifische,

 

beobachterabhängige kognitive Prozesse, was heißt, dass Kunstwerke nicht für sich selbst sprechen können. In der Tat sollten Kunstwerke den Beobachter dazu einladen, sich in seinen Wirklichkeitsbereich zu begeben und sich für seine Weltsicht zu interessieren. Wird ein Beobachter oder eine Gruppe durch ein Kunstwerk zu neuen Konsensbereichen und somit auch zu neuen Kognitionen geführt, dann ist nicht nur der schöpferische Akt gelungen, sondern auch die Kommunikation: die Ausweitung der Weltsicht auf diese Gemeinschaft. Obwohl Kunstwerke und Kommunikation getrennte Bereiche sind, können ohne Kommunikation weder Kunstwerke noch Kunstsysteme existieren, so wenig wie ohne Kunst Kunst-Kommunikation möglich ist; Kunstwerke dienen infolgedessen der Kopplung von Kognition und Kommunikation. [12] Hiermit wird eine neue, vom kybernetischen Modell abweichende, theoretische Position vertreten. Kommunikation wird nicht mehr als Informationsübertragung verstanden und auch nicht als Wissensübertragung von einem System auf ein anderes. Das informationstechnische Prinzip von Kommunikation wird durch das Modell des Konstruktionsprozesses innerhalb der kognitiven

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