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unabdingbar, die ein Modell des eigenen Körpers (des Ich) hervorbringen, ein räumlich-zeitliches Modell sowie ein Modell des Orts im Zeit-Raum. Die Wichtigkeit des limbischen Systems — der emotionalen und intentionalen Komponenten — für die Gehirntätigkeit macht deutlich, dass das Verständnis und die Interpretation der Wirklichkeit nicht ausschließlich das Ergebnis neuronaler Prozesse sind.

Was als Wirklichkeit erlebt wird, ist sozial bedingt, denn seine Konstruktion beruht auf Interaktion mit anderen Personen, auf Konsensbereichen, auf Sprache und Kultur. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erkenntnis ein kreativer Prozess ist, der sowohl von Kognition als auch von interpersonalen Beziehungen und Interaktionen mit der Umwelt abhängt; so gründet sich die Gesamtheit des Wissens, der Kultur und Kunst auf Konsens, Interaktionen und Vernetzung von Individuen, die die Gesellschaft bilden.

Medienkunst als interkommunikativer Prozess

Albert Einstein formuliert einmal, dass wissenschaftliche Theorien freie Kreationen des menschlichen Geistes seien und er es als das

 

Wunderbarste erachte, sie trotzdem dazu verwenden zu können, die Welt zu erklären. Dasselbe ließe sich über Kunst sagen. Als freie Kreation des menschlichen Geistes erklärt sie nicht eine unabhängige Welt; vielmehr setzt sie sich mit der Erfahrung des Subjekts in seiner Welt auseinander und bietet verschiedene Erklärungsmodelle für einen Kontext, an dem Beobachter und Werk teilhaben.

Vilém Flussers These besagt, die Funktion von Kunst sei es, andere Welten zu schaffen und den Zugang zu anderen Wirklichkeiten zu ermöglichen. Wer ein Kunstwerk produziert, bringt damit nicht nur einen Teil seiner selbst beziehungsweise seiner Umwelt zum Ausdruck, sondern bewirkt durch das Werk einen Dialog mit anderen Beobachtern und eine Projektion anderer Wirklichkeiten. Indem sich Kunst diesem Prozess verschreibt, wird die Weltveränderung, die Erweiterung der menschlichen Wirklichkeiten (Kenntnisse, Erfahrungen, Empfindungen oder Wahrnehmungen) zu ihrem Anliegen.

Aus dieser Sicht basiert jede Wirklichkeit auf Erfahrungen und Handlungen sowohl des Schaffenden als auch des Betrachters und ist somit ein Argument

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