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Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathImmersion
 
 
 
 
 

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Zusammenfassung

Digitale Kunst ist offen, flüchtig, interdisziplinär, multimedial, prozessual, diskursiv, konzept- und kontextbezogen und zielt daneben immer häufiger auf Interaktion mit dem Rezipienten ab. Innerhalb der Evolution der Gattungen hat die Virtuelle Kunst begonnen, das tradierte Tableau weiter, diesmal zugunsten eines prozessualen Kunstmodells, aufzulösen. Interaktion, Telematik, genetische Bildprozesse verstärken nicht nur die Grenzüberschreitungen, sondern verschmelzen zudem die Wahrnehmung der Benutzer mit einem tendenziell auf alle Sinne ausgreifenden Interface. Es entstehen immersive Werke, welche die Gattungen von Architektur, Skulptur, Malerei, Szenografie, aber auch das Theater, Film und Fotografie, ja historische Bildmedien wie das Panorama und viele andere in die Virtuelle Kunst integrieren, sie zumindest per Simulation in einen Raum absorbieren, der einzig kraft seiner Effekte vorhanden ist.

Was immer von bildlichen Szenarien dieser Art zu halten ist, klar erscheint, dass die virtuelle Bildkultur

 

einen intensiven Schub in Richtung Illusion und Immersion weniger durch fleißige Ingenieure erfahren wird, die minutiös jedes Detail berechnen, sondern durch kombinatorische Zufallsprozesse, die Unvorhersehbares erbringen, die Bilder komplex anreichern. Unbestreitbar ist, dass die Technologie mit Interaktion, Interfacedesign und Evolution einer gewandelten Ästhetik und neuen Wahrnehmungspotentialen den Weg bahnt. Spielerisch, scheinbar autonom agierende Agenten[45], welche Interaktion und soziale Präsenz intensivieren und damit die Verbindung zum Bildraum stärken, ergänzen die durch das Bildformat und den Raumton hervorgerufene Erfahrung der Immersion. Zunehmende Bedeutung gewinnt daher die Beschäftigung auch mit den technologischen Grundlagen dieser Illusion, zur Gewinnung eines wirkungsvollen Therapeutikums gegen den heute so verbreiteten Hype der virtuell-immersiven Bilder – denn Bilder werden es bleiben, nicht mehr, aber auch nicht weniger.