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Generative Music 1 (Eno, Brian), 1996
 
 
 

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zahlreiche Künstlerpersönlichkeiten und begeisterte nicht zuletzt die Spieler. Eine stattliche Anzahl von Computerprogrammen wurde entwickelt, die »game of life« nachbildeten. In den siebziger und achtziger Jahren haben sich viele Computerbenutzer mit diesem Spiel beschäftigt. Die Lebensdauer und grafische Form der unterschiedlichsten Populationen von Lebenszellen wurden beobachtet und analysiert. Neben den schnell vergänglichen Lebewesen entstehen stabile Populationen, die aus einer Verbindung mit zwei oder drei Nachbarn hervorgehen und nach Conway »still lifes« genannt wurden. Systematisch erhielten diese Konstellationen Namen wie »Blinker«, »Glider« oder »Eater«. Aus dem Aufeinandertreffen solcher Konstellationen können dann beispielsweise nach dreißig Generationen »glider guns« entstehen. Es gab Untersuchungsreihen, die teilweise bis in die 1102. Generation führten und von einer stabilen Population berichteten, die detailliert beschrieben wurde. Die Faszination des Spiels lag sowohl in seiner Vielschichtigkeit als auch in seiner berechenbaren Unberechenbarkeit. »Game of life« bot eine Möglichkeit, grafische Aspekte einem fortdauernden

 

System unterzuordnen und damit vom Individuum unabhängige Formen zu generieren, indem ein dem Lebenszyklus nachempfundener Algorithmus zugrunde gelegt wurde. Für viele der Künstler, die sich mit generativer Methodik auseinander gesetzt haben, verkörperte Conways »game of life« einen nachvollziehbaren Ausgangspunkt. Der interdisziplinär arbeitende Künstler Brian Eno hielt im März 2001 an der Londoner ICA eine Vorlesung über seinen Kompositionsprozess in Bezug auf Conways »game of life« und führte den Begriff »generativ« in die Musik ein. Sein Werk »Generative Music 1« wurde 1996 erstmalig auf dem »Urban Aboriginals XI Festival« in der Berliner Parochialkirche präsentiert. Mit »generative music 1« reduzierte Eno, der bereits mit »ambient music« Mitte der siebziger Jahre entscheidende Werke mit variierenden veränderbaren Klängen entwickelt hatte, die Aufgabe des Komponisten auf die Definition des Zusammenhangs zwischen Klang und einzelnen Parametern und die Festlegung der zur Auswahl stehenden Klangcharakteristika. Den Schritt zur Umsetzung generativer Musik ermöglichte ihm die technische Entwicklung einer kommerziellen

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