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Klang Fluss Licht Quelle – Vierzig Säulen und ein Raum (Kubisch, Christina), 1999Skate (Schaefer, Janek)
 
 
 

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Wellenlänge auf die Tonfrequenzen bezogen. Wie bei Skrjabin und Wyschnegradsky spielen symmetrische Anordnungen bei der komplexen mathematischen Strukturierung des Tonraums eine wesentliche Rolle. Die Transformationslogiken, also die Zuordnungsregeln zwischen Farbe und Ton, werden bei diesen Beispielen aus der Musik (Kompositionsstruktur, Musiktheorie) bzw. aus mathematischen Verhältnissen der musikalischen Akustik abgeleitet.

Bei der Komponistin und bildenden Künstlerin Christina Kubisch lässt sich zeigen, wie im Bereich der Klangkunst visuelle und auditive Gestaltung eng ineinander gehen. Klanginstallationen haben zwar immer mit Raum und damit auch mit dem Sehen, der Orientierung im Raum zu tun, sind aber nicht zwangsläufig auch visuell ausgestaltet. Bei Kubisch gibt es neben der Klangebene fast immer auch eine Lichtkomponente, wobei sie vor allem mit dem bläulichen Farbton des Schwarzlichts arbeitet. Auch bei ihr bündelt das Phänomen Zeit die Sinne in einen ausdrücklich nichtsynästhetischen Zusammenhang. Noch genauer beschrieben ist es die Stille, die zum verbindenden Glied wird, die als in der Zeit

 

Unbewegtes begriffen sowohl visuell als auch auditiv erfahren wird. [18] So treffen sich in »Klang Fluss Licht Quelle – Vierzig Säulen und ein Raum« (1999) die beiden Medien im sinnlichen Gestus, in einer Konturhaftigkeit und Subtilität als Ausdrucksparameter des Ortes. Die Gestaltung bildnerischer und klanglicher Elemente folgt bei Kubisch keiner ›errechneten‹ Transformationslogik und ist keinem Streben nach Einheit unterworfen, sondern gründet sich auf intuitive Entscheidungen.

Elektrische und digitale Transformation

Mit den elektronischen Medien hat sich die Praxis entwickelt, Musik als elektrisches Signal direkt in Bild zu übersetzen und umgekehrt und damit eine rhythmisch-formale Parallelstruktur zu generieren. Ansätze dieser Art können bereits bei frühen Videoarbeiten von Nam June Paik beobachtet werden. [19] Auf einer simplen elektrischen Analogie beruht die Installation »Skate« (2004) des Londoner Medienkünstlers Janek Schaefer: Schaefer fertigte spezielle Schallplatten an, deren Rillen unterbrochen sind. Als Folge hüpft die Nadel von einem Rillenbruchstück zum nächsten. Die sie abspielenden

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