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BumpList (Brandon / Brucker-Cohen)
 
 
 

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ähnliche Gegenstände in der Nähe voneinander zu positionieren.

Zumindest in konzeptueller Hinsicht wendet sich Jonah Brucker-Cohens »BumpList« (2003) nicht an ein Ausstellungspublikum, sondern an die Teilnehmer an einer VLSC. Tatsächlich können sich nur sechs Leute gleichzeitig in eine Liste einschreiben; kommt eine siebte Person hinzu, verliert der- oder diejenige, der/die sich als erster eingeschrieben hat, seinen Listenplatz. Diese zusätzliche Regel für das »Bumplist« Listserv- Format hat zwei Folgen. Wie bei John Cages Stille wird durch die Beschränkung der Größe des VLSC dasjenige, was als Form ersetzt wird oder fehlt, als unnatürlich hervorgehoben. Außerdem handelt es sich um eine Regel, die vom Publikum ›ausgeführt‹ wird und nicht von den Darstellern. Die tatsächliche Beteiligung am Kunstwerk ist eine zunehmend verbreitete Form der öffentlichen Kunst, die aus dem von Eco theoretisch behandelten Begriff eines offenen Kunstwerks hervorgegangen ist.

Der Begriff der öffentlichen Kunst

Traditionell ist die öffentliche Kunst ein stärker

 

abgegrenzter Bereich gewesen als die Öffentlichkeit, obwohl sie partiell ein Versuch von Künstlern ist, ihre Öffentlichkeit zu erweitern. Dieter Daniels schreibt hierzu: »An die Verwendung neuer Techniken wie Film und Funk, die potentiell Massenmedien sind, knüpft sich die Hoffnung, die Avantgarde aus ihrer selbst verursachten Isolation zu führen, um ›die Kunst und das Volk wieder miteinander zu versöhnen‹, wie Guillaume Apollinaire 1912 am Schluss seines Buches über den Kubismus schreibt.« [18]

Teilweise handelt es sich jedoch auch um die Anerkennung der Notwendigkeit, dass über einen öffentlichen Diskurs überhaupt erst eine Öffentlichkeit und damit eine öffentliche Sphäre entstehen kann. Patricia Phillips schrieb hierzu: »Eine wachsende Zahl von Künstlern und Instanzen glaubt, dass die Verantwortung öffentlicher Künstler und Instanzen nicht darin besteht, dauerhafte Objekte zum Zwecke der Präsentation in traditionell akzeptierten öffentlichen Plätzen zu schaffen, sondern darin, sich am Aufbau einer Öffentlichkeit zu beteiligen: durch Aktionen, Ideen und Interventionen ein partizipatorisches Publikum zu ermutigen, wo es vorher

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