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Hole in Space (Galloway, Kit; Rabinowitz, Sherrie), 1980Radiozeit (Kriesche, Richard), 1988Artsat (Kriesche, Richard), 1991
 
Teleskulptur III (Kriesche, Richard), 1993Telematische Skulptur 4 (Kriesche, Richard), 1995
 

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»Hole in Space« (1980) konnte mit fast allen Kennzeichen der Telepräsenz aufwarten – mit einer Ausnahme: Die Betrachter/BenutzerInnen werden nicht in einer virtuellen Realität repräsentiert. Wohl aber nehmen sie den entfernten Raum (per Teleperzeption) wahr und interagieren auch mit diesem (Teleaktion) beziehungsweise mit den Menschen am anderen Ende des ›Loches im Raum‹. Es handelte sich hierbei um ein dreitägiges Experiment, das im November 1980 zwei Orte in Los Angeles und New York über eine Satellitenverbindung in Echtzeit miteinander verband. Zufällig am Ort der Installation vorbeikommende Passanten in New York konnten durch dieses ›Loch im Raum‹ über Bild und Ton Kontakt mit Menschen am anderen Ende des nordamerikanischen Kontinents aufnehmen.

Auch Richard Kriesches ›telematische Skulpturen‹ sind ein gutes Beispiel für telematische Projekte. Nachdem er sich in verschiedenen Performances, zum Beispiel »Radiozeit« (1988) und »Artsat« (1991) mit der Bedeutung des Hintergrundrauschens technischer beziehungsweise digitaler Satellitenkommunikation auseinandergesetzt hatte, realisierte Kriesche 1993

 

zusammen mit Peter Gerwin Hoffmann die »Teleskulptur III«. Diese bestand aus einer 24 Meter langen Eisenbahnschiene, die von einem 20 Meter langen Förderband quer durch den Ausstellungsraum transportiert wurde. Ausgelöst wurde die langsame, aber stetige Bewegung dieser Schiene hin zur Wand von Telefonanrufen, die bei einem Projekt von Fred Forest eingingen.[19] Anzahl und Informationsgehalt der Anrufe entschieden darüber, ob die Schiene den an ihrem Ende befestigten Monitor an der Wand zerdrücken und damit zerstören würde. Ein Telefongespräch wird in diesem Projekt somit zum Auslöser einer Bewegung, die sich gegen ein anderes Medium richtet. Durch diese Verknüpfung mit dem Telefonnetz entstand ein komplexer Wirkungszusammenhang: Das internationale Telefonnetz als erstes weltweites Informations- und Kommunikationsnetz wurde zum steuernden Impulsgeber der »Teleskulptur III«, die durch diese Verknüpfung räumlich entgrenzt wurde. Für die Biennale di Venezia 1995 erweiterte Kriesche dieses Konzept zur »Telematischen Skulptur 4«, in der eine Eisenbahnschiene von Datenströmen im Internet

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