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Bangkok-Projekt (Minus Delta t), 1980Ponton Projekt (Ponton European Media Art Lab)Piazza virtuale (Ponton/Van Gogh TV), 1992
 
 
 

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Kommunikationsplattformen und digitale Städte«).

Symptomatisch für diese Zwischenphase sind darüber hinaus künstlerische Projekte, die sich ›großer‹, analoger Medien wie Radio und Fernsehen bedienen und die vielfach als organisatorisch höchst aufwendige Reiseprojekte realisiert werden. Im Rückblick scheint es fast so, als ob Gruppen beziehungsweise Projekte wie Minus Delta t, Radio Subcom,[57] Ponton/Van Gogh TV und das Kunst-Raum-Schiff MS Stubnitz ihre aufwändig ausgestatteten Medienlabore in Bussen, Containern, auf LKWs und Hochseeschiffen in Ermangelung digitaler Netze auf die Reise schicken. Motiviert wurden diese Gruppen jedoch vor allem von der Idee kommunikativer, zwischenmenschlicher Vernetzung.

Die Gruppe Ponton/Van Gogh TV[58] ist ein typisches Beispiel für den Brückenschlag von Ideen der Intermedia-Kunst zu den elektronischen Medien. Einige der wichtigsten Gruppenmitglieder sind Karel Dudesek, Benjamin Heidersberger, Gerard Couty und Mike Hentz. Ihre Wurzeln liegen in der 1978 gegründeten Gruppe Minus Delta t,[59] die mit dem 1980 begonnenen »Bangkok-Projekt« bekannt geworden war. Dessen

 

Konzept war es, einen sechs Tonnen schweren Granitblock per LKW von Europa nach Asien zu transportieren und dies zu einem umfassenden Kunstereignis mit Events und Performances in den Städten auf dem Weg dorthin zu machen. Der Einsatz aller verfügbaren Medien zur Dokumentation der Events war dabei notwendiger Teil des Ganzen. Mit der erstmals unter dem Titel »Ponton Projekt« realisierten Containercity zur Ars Electronica 1986 tritt der Einsatz elektronischer Medien in den Vordergrund. Die Medien sind nicht mehr nur Mittel zum Zweck, sondern zunehmend Träger der eigentlichen Botschaft. Dies führt über mehrere Zwischenstufen bis zur »Piazza Virtuale« anlässlich der documenta 9 (1992), diesmal unter dem Gruppenamen Van Gogh TV. Hier wurden erstmals die Möglichkeiten von Fernsehen als interaktives Massenmedium erprobt. Die Zuschauer konnten über Telefon ganze 100 Tage lang in das zum Multimediabildschirm transformierte TV-Programm eingreifen.[60]

Van Gogh TV realisierte 1992 mit unglaublichem Aufwand ein offenes Sendekonzept, das nur kurze Zeit später mit dem Internet und neuen, digitalen Medien

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