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TeleGarden (Goldberg, Ken), 1996La plissure du texte (Ascott, Roy), 1983Telematic Dreaming (Sermon, Paul), 1992
 
 
 

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»Telegarden«

Erstmals im Jahr 1995 installierte Goldberg das viel diskutierte Konzept des »Telegarden«, der seit 1996 im Linzer Ars Electronica Center ausgestellt ist. Goldberg konzipierte eine kollektiv-interkontinentale Kulturschöpfung, die in gewissem Sinne an Roy Ascotts 1983 entstandenes telematisches Werk, das kollaborative Schreibprojekt »La plissure du texte«, erinnert. Ascott ließ anlässlich der Pariser Ausstellung Electra Künstler in 11 Städten in Australien, Nord-Amerika und Europa über das ARTEX-System gemeinsam ein Märchen auf verschiedenen Erzählebenen und in verteilten Rollen schreiben. Das kollaborative Schreibprojekt war 12 Tage lang 24 Stunden pro Tag online. Selbstverständlich vereitelte die damalige Technik die Rezeption des Kunstereignisses durch ein größeres Publikum, so dass »La plissure du texte« in nur geringem Maße mit der unkalkulierbaren, in der Regel anonym verteilten Betrachterschaft des »Telegarden« verglichen werden kann. Zudem verzichtete Ascotts telematische Kunst seinerzeit bewusst auf einen Objektcharakter, ja negierte diesen und forderte Prozessualität.[41].

 

Der Goldbergsche Telegarten hingegen lässt bemerkenswerterweise das Objekt in die telematische Kunst zurückkehren – wenngleich es sich um ein Objekt im Prozess handelt.

»Telematic Dreaming«

Hervorgegangen aus der Schule von Roy Ascott ist das Werk des Briten Paul Sermon, der immersive Aspekte in das Spannungsgefüge telematischer Kunst einbindet. Bereits Anfang der 1990er Jahre wurde Sermon mit seinen telematischen Installationen bekannt und lehrte seither an einer Reihe von Kunsthochschulen in Deutschland und England. »Telematic Dreaming« von 1992 verbindet per Videokonferenzschaltung Menschen an verschiedenen Orten, ermöglicht gestische und mimische Kommunikation und schafft verblüffende, nahezu intime Nähe. »Telematic Dreaming« macht ein Bett zum Träger hoch aufgelöster Bilder, die einen vielleicht Tausende von Kilometern entfernten Partner in lebendiger, intimer Nähe zeigen. Die lichtstarke Projektion des Anderen, dessen Handlung nahezu in Echtzeit auf unsere eigenen Bewegungen im Bett

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