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Turbulent (Neshat, Shirin), 1998Never my soul (Ataman, Kutlug), 2001Measures of Distance (Hatoum, Mona), 1988
 
Nachrichten (Haacke, Hans), 1969Shapolsky et al. Manhattan Real Estate Holdings, A Real Time Social System, as of May 1, 1971 (Haacke, Hans), 1971Picture Window Piece (Graham, Dan), 1974
 

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Schau. Explizite Thematisierungen von postkolonialer Problematik finden sich auch in den Arbeiten von Shirin NeshatTurbulent«, 1998), Kutlug AtamanNever My Soul«, 2001) und Mona HatoumMeasures of Distance«, 1988).<BR>

Öffentlicher Raum, medialer Raum

Seit den 1970er Jahren thematisieren bildende KünstlerInnen in ihren Arbeiten den sich zunehmend durch den Einfluss von (Massen-)Medien und privatwirtschaftlichen Interessen wandelnden öffentlichen Raum. Pioniere auf diesem Gebiet sind unter anderem Dan Graham, Hans Haacke, Sanja Iveković, Jochen Gerz und Jenny Holzer.

Dass immaterielle Informationen den urbanen Raum mindestens genauso stark strukturieren wie gebaute Architektur, macht Hans Haackes Installation »Nachrichten« (1969)[46] deutlich, in der er die von der Deutschen Presseagentur (dpa) verbreiteten Nachrichten im Ausstellungsraum über einen Fernschreiber in Echtzeit zugänglich machte. In seiner Foto-Text-Arbeit »Shapolsky et al. Manhattan Real Estate Holdings, A Real Time Social System, as of May 1, 1971« analysierte und dokumentierte Haacke die

 

Zusammenhänge von Immobilienspekulation, Besitzverhältnissen und dem Preis für Wohnraum. Legendär wurden die Zensur und Absage dieser Ausstellung durch das Guggenheim Museum in New York: Haacke hatte in seinem Projekt Scheinfirmen – auch von Trustees des Museums – und deren Verflechtungen aufgedeckt und so die Verbindungen dieser Trustees bis in höchste politische Kreise publik gemacht.

Die Auseinandersetzung mit Architektur und urbanem Raum hat sich seit den 1960er Jahren zu einem bedeutenden Thema in der bildenden Kunst entwickelt. Schlüsselwerke sind die so genannten »Cuttings« von Gordon Matta-Clark aus den 1970er Jahren – Projekte, in denen reale Gebäude durchschnitten wurden – und die »Homes for America« von Dan Graham, eine Serie von Fotografien und Tabellen, die die Architektur amerikanischer Vorstädte analysiert.[47] In den frühen 1970er Jahren wandte sich Dan Graham (1991–1997) interaktiven Videokonzepten zu. Im Vordergrund standen dabei Fragen der Privatheit, der Kontrolle und der medialen Überwachung. Das Konzept zu »Picture Window Piece« (1974) sah zum Beispiel eine Art

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