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Artefakten, Texten und Bildern überstieg schon damals das Fassungsvermögen eines Individuums. Heute ist die dynamische und virtuelle Konfiguration des Archivs ein Reflex auf die Datenmenge ebenso wie auch eine Produktionsbedingung dieser Daten. Das Archiv stellt sich in dieser Perspektive nicht nur als ein passiver Speicher dar, sondern als ein aktiver Generator. Die ›Daten‹, seien sie nun Texte oder Bilder, sind so gesehen weniger das ›Gegebene‹, wie die Etymologie nahe legt, sondern eher das Gemachte, Produzierte – sie sind ›Fakten‹. Diesen Produktionsbedingungen auf die Spur zu kommen, historisch, philosophisch, diskursiv oder algorithmisch, ist ein Interesse, das als roter Faden in diesem thematischen Feld dient.
Das kuratorische Konzept ist wesentlich präzisiert worden durch eine Reihe von Vorträgen, die im Rahmen der Konferenz »Media Art Net Lectures: Mapping« am ZKM Karlsruhe am 23./24. Januar 2004 gehalten wurden. [2] Ich danke allen Vortragenden, auch wenn nicht jeder Beitrag in die endgültige Auswahl der hier versammelten Texte Eingang finden konnten, doch haben Anne Nigten, Steve Dietz, Warren Sack und Brett Stalbaum wichtige Hinweise
und Anregungen für meine Einführung geliefert. [3] Insofern als Warren Sack für den Schwerpunkt «Public Sphere_s« mit »Agonistics – a language game« ein neues Onlineprojekt entwickelt hat, das sich mit zentralen Fragestellungen des Mapping-Themas spezifisch auseinandersetzt, hat diese Zusammenarbeit auch fruchtbare Querverlinkungen generiert. Das Thema ist bei weitem zu umfangreich, als dass es hier vor allem auch in seinen wissenschaftlichen Implikationen und Anwendungen umfassend dargestellt werden kann. [4] Eine Anmerkung mag dazu wie ein Ausblick auf zukünftige Forschung dienen: Während wir in vielen klassischen und historischen Fällen immer wieder Bilder in Texte überführen, durch unsere medien- oder kunsthistorischen Diskurse nicht zuletzt, ist es die große Aufgabe der bildgebenden Verfahren heute, Daten und theoretische Modelle in Bilder zu überführen und damit begreifbar zu machen. Die Relationen zwischen den Daten und Bildern, zwischen Werk und Analyse, zwischen Geografie und Karte stehen im Zentrum der Auseinandersetzung in diesem thematischen Feld.