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Studie II (Stockhausen, Karlheinz), 1954Zyklus für einen Schlagzeuger (Stockhausen, Karlheinz), 1959
 
 
 

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wie Tonhöhe, Tondauer, Anschlag, Klangfarbe und Lautstärke - unabhängig voneinander - einheitlichen Ordnungsprinzipien, beispielsweise Zahlenproportionen unter. Dadurch gelingt es, getrennte musikalische Aspekte in eine übergeordnete Gesamtbeziehung zu zwingen. Als Ordnungssystem werden mehrheitlich Reihen (angelehnt an die Zwölftonreihe) oder Dauerreihen verwendet, welche, um Wiederholungen auszuschließen, ständig variieren. Die ästhetischen Kriterien der Musik werden den Ordnungsprinzipien untergeordnet. Diese Methode ermöglicht dem Komponisten, alle denkbaren Details der Komposition uneingeschränkt zu kontrollieren. Das Werk wird unabhängig von den Nuancierungen der Interpretation und kann so in einem größeren Zusammenhang betrachtet werden. Nur konsequent erscheint es deshalb, dass für die Arbeit an seriellen Kompositionen elektronische Instrumente einbezogen wurden. »Prinzipiell geht es überhaupt nicht um die Verwendung ungewohnter Klänge, sondern darum, dass die musikalische Ordnung in die Schwingungsstruktur der Schallvorgänge hinein getrieben wird, dass die Schallereignisse in einer Komposition integraler

 

Bestandteil dieses und nur dieses Stückes sind und aus seinen Baugesetzen hervorgehen.«[5] Mit Hilfe der Apparate konnte der Klang aus den einzelnen Parametern zusammengesetzt werden. Der Einsatz elektronischer Geräte machte die Übersetzung kompositorischer Anleitungen in maschinenlesbare Anweisungen notwendig, so dass mathematische Operationen in den Vorgang des Komponierens einflossen. Mit »Studio II« (1954) veröffentlichte Karlheinz Stockhausen erstmalig ein Notenblatt für elektronische Musik, bestehend aus exakten Einstellungen der Apparaturen und Beschreibungen der Handlungsabläufe. 1959 öffnete Stockhausen dann allerdings sein kompositorisches Werk der subjektiven Interpretation. Im »Zyklus für einen Schlagzeuger« wurden wieder individuelle Entscheidungsmöglichkeiten eingeräumt, bedingt durch die Anwesenheit eines Musikers. Yannis (Iannis) Xenakis verzichtete auf den Einsatz von Reihen und konstruierte seine serielle Musik (wie kaum ein anderer Komponist) aus mathematischen, physikalischen, architektonischen und teilweise geologischen Berechnungen. Mit dem Aufstellen seiner Ordnungsprinzipien strebte er eine

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