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inzwischen das Interesse an subtilen Interventionen am Bild größer, die den Betrachter irritieren, fotografische Kompetenzen überspitzen und die Frage nach der Differenzierung zwischen Realität und Bild neu formulieren. Der ontologische Status der Fotografie kann in Zeiten digitaler Simulationstechnologien sowieso keine zentrale Rolle mehr spielen kann, da sich das Verhältnis und die Abgrenzung zwischen nicht-manipulierten, manipulierten und simulierten Bildern mit fotografischer Anmutung nicht mehr eindeutig zu klären ist. Indem die zeitgenössische Fotografie im Kunstkontext klassische Themen der bisherigen Bildgeschichte aufgreift und neu interpretiert, macht sie aber einmal mehr deutlich, in welchem paradoxen Sinne wir Bilder, vor allem technisch produzierte, wahrnehmen und wie stark wir durch eingeübte Sehkonventionen geprägt sind.

Obwohl das authentische Abbild ein Trug ist, wird der naive, gleichwohl weiter vorhandene Wunsch danach auch in Zeiten digitaler Bildbearbeitung gleichermaßen befriedigt wie enttäuscht. Damit ist auch die Fotografie nicht an ihrem Ende angelangt, wie

 

manche Beiträge zu der Ausstellung »Fotografie nach der Fotografie prophezeiten, sondern befindet sich in einem enormen Umbruch, der zu höchst unterschiedlichen Bildstrategien führt. Diese werden mal über Fotografien realisiert, mal folgen sie eben nur deren ästhetischen Konventionen, ohne noch fotografisch entstanden zu sein. Gerade deshalb scheint der paradigmatische Status der Fotografie für unsere Wahrnehmung vorläufig eher bestärkt denn abgelöst zu sein.