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The space between us fills my hear with intolerable grief  and impossible joy (Heimerdinger, Isabell), 2002Martin as (Heimerdinger, Isabell), 2002
 
 
 

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Heimerdinger: Ja. Das ist bei dem Video mit Martin Glade (»The space between us fills my hear with intolerable grief and impossible joy«) extrem, wo ich ihn gebeten habe, eine halbe Stunde zu lachen und dann eine halbe Stunde zu weinen und es dann eigentlich austauschbar wird. Da ist die gespielte Emotion irgendwann nicht mehr von der echten Emotion zu unterscheiden und auch die Emotionen vermengen sich.

Peters: Im Vergleich mit der fotografischen Arbeit, die Du den Videos gegenübergestellt hast (Bildbeispiel), in der Grimassen und Gesten von Glade festgehalten sind, zeigen sich sehr gut die unterschiedlichen filmischen und fotografischen Ausdrucksmöglichkeiten. Das Fotografische braucht immer eine Überspitzung, um überhaupt lesbar zu sein, während sich das Filmische in einer Dauer entwickelt und dadurch die Möglichkeit hat, mehr Momente des Unzutreffenden oder Misslungenen einzubauen und zu erhalten.

Heimerdinger: Das ist vielleicht mit dem Unterschied zwischen Theater- und Filmschauspiel zu vergleichen.

Frage aus dem Publikum: Die Bildsprache

 

der Fotografin Nina Lüth, mit der Sie bei der Serie »Martin as« zusammen gearbeitet haben, ist ja recht bekannt und sehr eigenständig wie kam es zu der Entscheidung, mit ihr für die Serie mit Martin Glade zusammen zu arbeiten?

Heimerdinger: Wenn ich einen Film drehe, dann drehe ich den ja auch nicht selber, dann habe ich ja auch einen Kameramann. Ich war natürlich die ganze Zeit dabei. Ich könnte mir auch vorstellen, dieses Projekt mit einem anderen Fotografen zu fotografieren, aber mit demselben Schauspieler. Das würde bestimmt vollkommen anders. Es ist ein ähnliches Spiel wie mit dem improvisierenden Schauspieler, von dem ich nicht weiß, was ich bekomme. Martin Glade hatte sich im Vorfeld jedes einzelne Bild genau überlegt und zurechtgelegt. Er hat zum Beispiel gekocht und dann gegessen. Dabei war ihm sehr wichtig, was er kocht; nicht nur, dass gekocht wird, sondern was er kocht. Dieser gespielte Tagesablauf war fast wie eine rituelle Handlung.

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