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sondern eröffnete zudem neue Möglichkeiten im Einsatz von Materialien und Methoden. Lebende Bakterien, Viren, Zellen und genetisch veränderte Organismen wurden zu Gegenständen der Kunst.
Selbstwissenschaftliche Methoden zur Manipulation lebender Systeme wurden aufgegriffen und transgene [18] Organismen aus dem wissenschaftlichen Kontext der Laborsituation in den Kunstraum überführt. Den tatsächlichen Einsatz von techno-organischen Hybriden und gentechnisch veränderten Organismen thematisieren Künstler wie Eduardo Kac und Joe Davis seit einigen Jahren in ihren Arbeiten. Dabei steht vor allem die Fortschreibung der Evolution durch den Menschen, bzw. den Künstler im Mittelpunkt der Bestrebungen, durch die tatsächliche Schaffung neuer Lebewesen nach ästhetischen Gesichtspunkten.
Der brasilianische Medienkünstler und Theoretiker Eduardo Kac, bewegt sich mit seinen aktuellen Projekten »GFP K-9« (1998), einem biolumineszierenden
Hund, »GFP Bunny« (2000), einem leuchtenden Kaninchen und der Installation »Genesis« (1998/99) an der Schnittstelle zwischen Kunst und Genetik und stellt mit diesen Arbeiten eine neue Kunstform zur Debatte: »transgene Kunst«. Dieser von Eduardo Kac geprägte Begriff projektiert vordergründig die Fortschreibung der Evolution durch die Kunst und in der Folge die tatsächliche Schöpfung neuer organischer Lebewesen. Ermöglicht werde dieses Vorhaben durch den direkten Zugriff auf den genetischen Code, dem Träger der Erbsubstanz, der zum zentralen Dogma der Molekularbiologie avancierte. [19] Dieses Dogma besagt, dass die DNA die Bausteine des Lebens beinhalte und alle Informationen, die benötigt werden, um einen Organismus zu erzeugen, in dem großen Molekül der DNA codiert seien. In seinem 1998 formulierten Manifest zur Transgenic Art stellt Eduardo Kac die Auswirkungen technisch konstruierter und manipulierter Organismen, wie sie insbesondere in den Laboratorien der Genforschung hergestellt werden, auf die Wahrnehmung und Verortung von ›natürlichen‹ Körpern und somit letztlich auch des menschlichen