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Studie I (Stockhausen, Karlheinz), 1953Kontakte (Stockhausen, Karlheinz), 1960
 
 
 

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Reglereinstellungen selbst bestimmt, die es vom eigenen Radiogerät bereits kennt.

Intermedialität dient dem Komponisten also erstens zum Finden neuer Strukturen, als Strukturgenerator. Gleichzeitig wird Intermedialität als Kontaktpunkt für den Rezipienten benutzt, damit dessen Interaktion einer konsistenten Linie folgen kann. Die logische Folge dieser Entwicklung ist der Schritt von der konzertanten Darbietung zur installativen Situation, die sich das Publikum eigenständig und einzeln erschließt.

Konzert und Installation

Hörprobleme elektronischer Musik

Wie wichtig die ›visuelle Absicherung‹ beim Dekodieren einer musikalischen Figur ist (Welchen Gesichtausdruck hat der Musiker? Mit welcher Geste erzeugt er den Ton? Etc.), zeigt das Beispiel der elektronischen Musik der Kölner Schule der 1950er Jahre, bei der das Fehlen des menschlichen Interpreten auf der Bühne und mithin die vollkommene Abwesenheit visueller Elemente als eklatantes Vermittlungsproblem empfunden wurde.

Elektronische Tonbandstücke wie »Studie I« von Karlheinz Stockhausen wurden häufig als leblos, starr

 

und unmusikalisch beschrieben [7] . Die Rückkehr von Interpreten auf die Bühne in der so genannten live-elektronischen Musik seit den 1960er Jahren ging dieses Problem an, indem entweder die Klänge von Instrumentalisten während der Aufführung elektronisch umgeformt oder die rein elektronischen Klänge live erzeugt und modifiziert wurden. Karlheinz Stockhausens »Kontakte« machte musikalische Effekte elektroakustischer Technologie sichtbar. Nun konnte man wieder einem Menschen beim Musikmachen zusehen.

Dieser Ansatz löste das Problem aber nicht immer zur allgemeinen Zufriedenheit. Insbesondere bei Performern, die elektronische Geräte über Knöpfe und Regler bedienen, fehlt dem Publikum oft das Verständnis dafür, was diese denn da drehen und drücken. Anders als beim klassischen Instrumentalspiel vermittelt sich hier kaum etwas über körperliche Gestik, denn was hinter den einzelnen Knöpfen verborgen ist, ist bei jedem Konzert anders, während das Spiel auf einer Geige anhand von Gesten weitgehend allgemeingültig interpretiert werden kann. Nicht ganz ohne Ironie baute Nic Collins

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