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einzelnen Objekte so strukturiert, dass sie untereinander Informationen austauschen. Interaktionen des Benutzers und Kollisionen mit anderen Objekten verändern den Zustand einzelner Objekte und damit des Gesamtsystems. Keines der Objekte kennt alle Zusammenhänge, das heißt, an keinem Punkt im System laufen alle Informationen zusammen. An die autonomen Handlungen des Benutzers wird also ein dynamisches System autonomer Objekte gekoppelt. Die Tradition musikalischer Notation auf einer Fläche ist hier mit dem Verhalten von Organismen und physikalischen Systemen verwoben. Die Verhaltensweisen der Systeme orientieren sich an natürlichen und mechanischen Vorgängen und können daher trotz ihrer Komplexität wie bei den Konzepten der Experimentalisten aufgrund von Alltagserfahrungen durchschaut und sinnvoll bedient werden.

Musik = Audiovision

Medienkünstlerische Auseinandersetzungen mit Musik thematisieren immer wieder die Intermedialität des akustischen Erlebens. Ungleichgewichte in der

 

Wahrnehmung des medialen Alltags und das hierarchische Verhältnis zwischen Bild und Ton werden dabei in Frage gestellt. Mit der Einführung elektronischer und digitaler Medien haben sich musikalische Produktion, Verbreitung und Rezeption verändert. Technische Medien als gemeinsame Quelle für Bild und Ton regten eine Vielzahl intermedialer Verbindungen an. Dahinter steht immer wieder das Jahrhunderte alte Bedürfnis einer Verschmelzung der Sinneseindrücke zu einem synästhetischen Erlebnis. Neben diesem explizit kunstsynthetischen Ansatz wird aber oft übersehen, dass Musik an sich schon durch seine speziellen Produktions- und Rezeptionsbedingungen intermediale Wesenszüge besitzt. Die musikalische Praxis des 20. Jahrhunderts reflektiert diese Bezüge, betont sie oder stellt sie in Frage, indem das Konzert durch die verschiedensten Formen der Visualisierung angereichert und die gängige Notation durch grafische Symbole und visuell beeinflusste Interaktionsformen abgelöst wird. Intermedialität in der Musik ist also keine Folge der Technisierung, sondern ein in der Musik selbst angelegtes Phänomen, das mit Hilfe der Medien nur

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