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electrica (Skop)Small Fish (Furukawa, Kiyoshi; Fujihata, Masaki; Münch, Wolfgang), 1999
 
 
 

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Akustische Oberflächen

Ähnlich wie beim Soundtrack verhält es sich mit funktionalen akustischen Informationen, der Ausgabe klingender Rückmeldungen auf Nutzeraktionen, die man als ›akustische Benutzeroberfläche‹ bezeichnen kann. Forschungen im Bereich des ›Auditory Display‹ [31] suchen nach eingängigen Modellen zur Audifikation von Rechenprozessen und zur akustischen Orientierungshilfe in großen Datenbeständen, zum Beispiel durch so genannte ›Earcons‹, die ähnlich den visuellen Icons helfen sollen, bestimmte Datentypen und Navigationsmöglichkeiten schnell und allgemeinverständlich zu unterscheiden.

Mit der Entwicklung von Formaten wie »Flash/Shockwave« und »Beatnik« haben sich Prinzipien wie der ›Rollover‹ verbreitet. Im Bereich der Netzmusik [32] entstanden in der Folge künstlerische Projekte wie »electrica«, die auf akustischem Weg signalisieren, was sich hinter einer grafischen Struktur verbirgt. Während solche audiovisuelle Navigation bei klangkünstlerischen Webseiten gut funktionieren kann, ergibt sich in der Alltagspraxis das Problem, dass der

 

Ton das Ohr permanent erreicht, während visuelle Reize durch die Blickführung selektiert werden können. Dies bewirkt, dass signalartige Klänge wie der akustische Rollover schnell störend wirken. Zudem sind Earcons offenbar schwer zu entziffern: Produzenten von Radio-Jingles sprechen davon, dass im schnellen Radiogeschäft nur etwa 15 verschiedene Geräuschtypen (Telefonklingeln, Geldklimpern, Klospülung etc.) von den Hörern eindeutig identifiziert werden. Wahrscheinlich liegen die Ursachen für diese geringe akustische Identifikationskompetenz in der Dominanz des Visuellen innerhalb der westlichen Kultur [33] .

Die Dominanz des Bildes

Die Dominanz des Bildes lässt sich am Beispiel des Computers zeigen. Der Computer (und damit auch die Schnittstelle zum Netz) ist als Textmedium mit visuellem Interface konzipiert. Seine Zeit begann mit der spartanischen Abbildung von Buchstaben, zu hören war nur das lästige Rauschen der Kühlventilatoren. Die Durchsetzung der grafischen Benutzeroberfläche auf Grundlage der intuitiv zu bedienenden

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