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Kinetic Light Sculpture (Möller, Christian; Kramm, Rüdiger), 1992Enteractive (Electroland), 2005
 
 
 

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zu lassen. Bei Christian Moellers »Kinetic Light Sculpture« (1992) verändert die Zeilgalerie in Frankfurt ihre Farbe entsprechend den jeweils herrschenden Wetterbedingungen. Bei »Enteractive« (2005) von Electroland bestimmt die Zahl der Passanten, die das Gebäude betreten, die Beleuchtung der Fassade, und genauso funktioniert kinecitys Arbeit für das »7 World Trade Center« (2005). Ben Rubin entwirft ein Beleuchtungssystem für das Cellular Biology Building in der University of Minnesota, das einem von mehr als fünfzig, über das gesamte Gebäudeinnere

verteilten Mikrofonen ermittelten Geräuschpegel entspricht.

Eines der amüsantesten reaktiven Architekturprojekte ist »Blinkenlights« (2003) des Chaos Computer Clubs, dessen Softwareprogramm »Blinkenpaint« es den Usern ermöglicht, Animationen zu programmieren, die dann auf den Fassaden von Bürogebäuden gespielt werden können, die sich mittels der Lichter in einen überdimensionalen Computerbildschirm verwandeln. Mit einem Mobiltelefon als Schnittstelle konnte man auf der Gebäudefassade sogar Pong oder Tetris spielen. Inke Arns schreibt hierzu: »Es geht bei Blinkenlights

 

nicht um den Aspekt einer dynamischen Architektur als mediales Ornament, sondern gerade um die größtmögliche Sichtbarkeit eines partizipatorischen Moments im urbanen Raum. Es geht, anders gesagt, um einen emphatischen Begriff von Öffentlichkeit.« [28] Die Architekten Diller + Scofidio integrieren seit langem interaktive Elemente in ihre Architekturprojekte. »Facsimile« (2005) ist ein 16 feet hohes und 27 feet (ca. 5 x 9 Meter) breiter Videobildschirm, der sich über die Fassade des Moscone Convention Center in San Francisco erstreckt. Live-Übertragungen aus den privaten Räumen des Gebäudeinneren werden mit verschiedenen fiktiven Szenen kontrastiert, von denen man annehmen könnte, dass sie sich tatsächlich so abspielen. Auf der Innenseite des Bildschirms haben Ben Rubin und Mark Hanson drei Live-Einspeisungen von Google programmiert, wodurch poetische, ungeordnete Nachrichten aus der Außenwelt entstehen.

Die Stadt als Schnittstelle

Doch wie Archigram theoretisch erläutert hat und wie es die reaktive Architektur individueller Gebäude zeigt,

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