Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathWahrnehmung
 
Camera Silens (Arndt, Olaf; Moonen, Rob), 1994
 
 
 

icon: previous page

Bewegung in ihr Konzept einbezogen. Es entstanden Arbeiten, deren Eindruck sich je nach Betrachterstandpunkt verändert. Heinz Mack betrachtet nicht die Farbe oder andere formale Komponenten, sondern deren räumliche Organisation und Bewegung als die eigentliche Form künstlerischer Arbeit.[45]

Gerade die Einbindung einer variablen Betrachterperspektive in das Werk ist wichtiger Bestandteil vieler raumbezogener Kunstwerke. Während der Besucher einen Raum durchschreitet, hat er keinen festgelegten Betrachterstandpunkt, der eine optimale Wahrnehmungsperspektive vorgibt. Die Bewegung und Orientierung im Raum ist dabei ein beabsichtigtes Element der Besuchererfahrung.

James Turrell[46] schafft seit den 1970er Jahren Installationen, die Nicht-Materielles, nämlich Licht, physisch erfahrbar machen. Diese Lichträume lösen intensive Sehereignisse aus und geben dem Betrachter oft perspektivische Rätsel auf. In seinen begehbaren Rauminstallationen löst er den Zusammenhang von optisch wahrnehmbaren Raumtiefen und der Erfahrung räumlicher Dimensionen auf und erzeugt den Eindruck,

 

sich in einem grenzenlosen Umfeld aus reinem, farbigen Licht zu befinden. Turrells Lichträume behandeln damit nicht nur das Sehen selbst und das Wechselspiel zwischen Illusion und Wahrnehmung, sondern weisen durch die hervorgerufene optische und räumliche Orientierungslosigkeit zugleich auf den Körper als Ort der Perzeption. Mit seinen »Perceptual Cells« (1991) schafft Turrell die partizipatorische Variante dieser Wahrnehmungsinszenierungen. Der Betrachter begibt sich in eine kleine geschlossene Wahrnehmungskapsel hinein, wo er mit Hilfe von Knöpfen und Reglern unterschiedliche optische Sinnesreizungen selbst erproben und regulieren kann.

Klang

Ausgehend vom Körper als dem Ort, wo sich Wahrnehmung manifestiert, zeigen Olaf Arndt und Rob Moonen durch sensorische Deprivation[47] in ihrem Isolationsraum »Camera Silens« (1994), dass es ausgeschlossen ist, nichts wahrzunehmen. Abgeschirmt von äußeren Einflüssen, konzentriert sich die Wahrnehmung auf die eigenen Körpergeräusche. John Cage, dessen Denken durch asiatische Philosophie

icon: next page