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Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathWahrnehmung
 
 
 
 
 

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Wirklichkeitserfahrung entspricht auch der damaligen (zum Teil durch Drogen beeinflussten) Stimmung der Zeit und nimmt durch die Einbeziehung des Betrachters spätere, meist computergestützte, immersive Wahrnehmungsräume vorweg.[43]

Peter Weibel, selbst ein wichtiger Vertreter der aktionsbezogenen Kunst dieser Zeit, beschreibt die damalige Auffassung von medialen Situationen so: »Das klassische Filmsystem mit den Grundfiguren und Grundregeln – Projektor, Projektionsfläche, Tonstreifen, Regisseur, Kamera, Kamerabewegung, Schneidemaschine, Montage, Kameraposition, Kinovorhang etc. – wurde als jederzeit veränderbare Konvention, als ein System von Variablen aufgefasst. Man kann statt Zelluloid einen Zwirnsfaden nehmen, statt des Projektors einen Spiegel, statt des Lichtstrahls eine Schnur, statt einer Leinwand einen Brustkorb, statt elektrischem Licht Feuer, statt Lichtreaktionen chemische Reaktionen, man kann mit oder ohne Zelluloid arbeiten, im Kinosaal oder außerhalb, mit oder ohne Leinwand, mit beweglicher oder stabiler Leinwand, mit der Kamera als Projektor, mit dem Menschen als Leinwand etc.«[44]

 

Die technische Weiterentwicklung der Computertechnologie ermöglicht es heute, die Konzepte der 1960er und 1970er Jahre zur räumlichen und handlungsorientierten Einbindung des Betrachters in das Kunstwerk mit technologischen Mitteln neu umzusetzen. Jeffrey Shaw, einer der Initiatoren intermedialer Ereignisse wie »Movie Movie«, setzt zum Beispiel die partizipativen Ansätze in computergestützten virtuellen (Projektions-) Umgebungen fort.

Licht und Bewegung

Ein erweiterter Begriff medialer Kunst bindet auch den Einsatz von Licht und Bewegung als künstlerisches Material ein. Bereits in den 1950er Jahren beschäftigten sich Künstler der Gruppe ZERO wie Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker mit Licht als gestalterischem Mittel. Ihr Anliegen war es, Malerei auf ihre Bedingungen, nämlich insbesondere das Licht als zugrundeliegendes Element, zurückzuführen. Dabei verließen sie allerdings die Technik der Malerei mit Farbe und Leinwand und gestalteten räumliche Werke, die Schatten warfen oder Reflexionen hervorriefen und

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