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›Informationsspeichers‹ Infermental, dessen 11 Editionen heute als Dauerleihgabe der Editoren in der Sammlung der ZKM Mediathek zu sehen sind. Dieses Magazin in Kassettenform, von Gábor Bódy 1982 gegründet, operierte in Galerien ebenso wie im Rahmen von Filmfestivals, Kunstvereinen, Buchmessen oder anderen opportunen Orten. Ein komplexes und ständig wachsendes Netzwerk von Editoren und Künstlern förderte de facto das Reklamieren ›eigener‹ Foren. Auch hier sind wiederum die Gleichzeitigkeit und das ›morphologische‹ Feld bemerkenswert. Zwischen 1980 und 1982 entstanden die meisten der vor allem europäischen Videofestivals in Locarno, Den Haag, Bonn, Montbéliard sowie die Ars Electronica in Linz.[29] Diese Festivals fungierten als Ausstellung, Kino und Markt, oft in unscharfer Abgrenzung vom Charakter einer Industriemesse, ohne jedoch jemals eine wirklich kommerzielle Bedeutung zu erlangen. Erst die in den 1990er Jahren massenhafte Verbreitung von Events, Konferenzen, Ausstellungen und anderen auf den Diskurs der Medienkunst bezogenen Aktivitäten ermöglichte einigen Akteuren ein finanzielles Auskommen. Ein wichtiges Fazit lautet daher, dass mit

 

der Praxis der unabhängigen künstlerischen Videoproduktion die Utopie eines freien und gegenseitigen Austauschs von Information verbunden wurde, die insofern immer auch eine Schattenseite hatte, als die breite Öffentlichkeit darin das Bild eines kommerziell ›wertlosen‹ Produkts bestätigt sah. Die Folge war: Für Videokunst wollte niemand bezahlen, ihr höchstens ein kostenloses Forum etwa im Fernsehen bieten. Dieser Konflikt wiederholte sich auf einer anderen technologischen Plattform noch einmal in der ersten Phase des Internets[30] und der heutigen Diskussion um die Anreize für Sammler und Museen, Netzkunst zu sammeln.[31]

Das Museumsformat

Bisher lag der Schwerpunkt der Argumentation auf den Produktions- und Distributionsformaten. Für die Museen lag die Problematik jedoch vor allem in der Verbindung mit der Frage nach den Formen der Präsentation, die sich den tradierten Gewohnheiten entgegenstellten: zum Beispiel durch die Frage nach dem Monitortyp ­ ist er nun Teil des Kunstwerks oder nicht? ­ oder durch die Lautstärke der Tonspur, die

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