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Man with a Video Camera (Fuck Vertov) (Garrin, Paul), 1989Yuppie Ghetto with a Watchdog (Garrin, Paul), 1989Spin (Springer, Brian), 1995
 
Voices from the Front – Testing the Limits (ACT UP)Tapp- und Tastkino (Export, Valie (Höllinger, Waltraud)), 1968
 

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›Videokünstler‹ erstmals in die Nachrichtensendungen: der Künstler als exemplarischer Bürger in Form des Videoamateurs (Garrin sprach von der »camcorder revolution«). Garrin verdichtete die Ereignisse in dem Videoclip »Man with a Videocamera (Fuck Vertov)« (1989).[33] Zusammen mit der später aus diesem Video entwickelten Installation »Yuppie Ghetto with Watchdog« (1989–1990) erlangte Garrin internationale Anerkennung. Auch Brian Springers Video »Spin« (1995) kann als genuin subversiv bezeichnet werden: Im Zuge der US-Präsidentschaftswahl 1992 benutzte Springer ein einfaches selbstgebasteltes Satelliten-Equipment, um Satelliten-Feeds (unbearbeitetes Rohmaterial für Fernsehsender) abzufangen und aufzunehmen. Springers Dokumentation, die dieses inoffizielle Satellitenmaterial öffentlich macht, zeigt, wie Politiker und Journalisten sich hinter den Kulissen bewegen und legt die völlige Verquickung von Macht und Medien in der spektakulären TV-Demokratie der USA bloß.[34]

In den 1990er Jahren bekamen die Begriffe des Interventionismus' und Aktivismus' eine für den Kunstbetrieb spezifische Bedeutung. Die AIDS-Krise gab diesen Praxisformen zuerst in New York eine

 

besondere Relevanz und verknüpfte politische und kulturelle Strategien untrennbar miteinander. Die Plakataktionen und Videodokumentationen verschiedener schwul-lesbischer Gruppen wie ACT UPVoices from the Front – Testing the Limits«, 1990), Gran Fury und General Idea[35] »zielten auf das homophobe Unbewusste der Staatsräson und ihrer VertreterInnen«.[36]

Video als Medium der Emanzipation: Vom Feminismus zum Cyberfeminismus

»Als das Thema ›Frau‹ in der Kunst Ende der 1960er Jahre aktuell wurde, sprachen die Künstlerinnen vom gesellschaftlichen Rand, als Minderheit, als Einzelstimme, die vom männlich dominierten Kunstbetrieb selbstverständlich ignoriert wurde. Mit heute bisweilen dramatisch erscheinenden Aktionen und Performances, Pamphleten und Bildern traten Künstlerinnen an die Öffentlichkeit – und wurden von dieser vor allem als Frauen wahrgenommen.«[37] Valie Export schnallte sich 1968 das »Tapp- und Tastkino« vor ihre Brust, um ›begreifbar‹ zu machen, wie der weibliche Körper mit den voyeuristischen Blicken der

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