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UUNet (Dodge, Martin), 1997
 
 
 

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Meist liegt den Karten ein Muster der Geografie der realen Welt zugrunde, und ihr Erscheinungsbild weist mache Gemeinsamkeiten mit den Streckenkarten von Fluggesellschaften auf der Rückseite ihrer Kundenmagazine auf. Während diese Karten einerseits ein selektives Bild bieten, eine Widerspiegelung dessen, was das Unternehmen hervorheben möchte, ermöglichen sie es andererseits akademischen Forschern und Marktforschern, die Reichweite und Beschaffenheit des Netzwerks des jeweiligen Unternehmens zu prüfen, verschiedene Bereitstellungsarten in unterschiedlichen Maßstäben zu dokumentieren und, dies ist ein wichtiger Punkt, festzustellen, welche Veränderungen dabei im Lauf der Zeit stattgefunden haben. Dies lässt sich anhand einer Analyse der Infrastruktur von UUNet (das früher zu Worldcom gehörte) veranschaulichen. In den späten 1990er Jahren wurde kolportiert, das UUNet habe eine jährliche Wachstumsrate von 1000%. Eine Langzeituntersuchung ihrer Marketing-Maps in unterschiedlichen Maßstäben verschaffte den Forschern einen Einblick in die Strategie des Unternehmens, Infrastruktur-Dienstleistungen

 

bereitzustellen, und ermöglichte es ihnen, die wahrscheinlichen Auswirkungen dieser Strategie auf Fragen wie die digitale Kluft, die urbane-regionale Umstrukturierung, lokale und regionale Wirtschaftsentwicklung usw. aufzuzeigen. Tatsächlich stellte sich heraus, dass die Wachstumsrate von 1000% völlig frei erfunden[8] und ein Teil des ›Dotcom‹-Hype der späten 1990er Jahre war, der zu einer signifikant überhöhten Investition in die Faseroptik-Infrastruktur führte.

 

Karten für die strategische Planung und Politik

Karten waren entscheidende strategische Vorrichtungen, die für die Planung und Umsetzung der Stadt- und Regionalentwicklung, das Konzipieren militärischer Strategien und die Eroberung neuer Gebiete sowie der juristischen Hinterfragung von Grundbesitz und dessen Verwendung genutzt wurden. Es überrascht daher nicht, dass sie auch in der kurz- und langfristigen strategischen Planung der Internet-Entwicklung durch kommerzielle Unternehmen, Regierungs-, Quasi- Regierungs- und andere interessierte Körperschaften (etwa die Internet

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