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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathBroodthaers
 
 
 
 
 

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Illustration an und verweist auf eine Art Roman der Gesellschaft.« [21] Doch diese übertragene Figur ist nicht das Ende unserer Serie. Trotz der Oszillation dieser Objekte zwischen dem Raum der Ähnlichkeit und dem der Repräsentation, zwischen einem differentiellen und einem übertragenen Wert betont Broodthaers, dass hier ein weiterer Wert im Spiel ist. Die Objekte behalten eine beharrliche Präsenz, die sich ihrer vollständigen Aufhebung in die räumliche Sphäre der affirmativen Sprache oder die entmaterialisierte Sphäre der Simulakren widersetzt. Der Fortschritt, die Bewegung, die komische Animiertheit der Bilder, alles gerät ins Stocken, wenn es mit der Materialität einer »schon geschriebenen« Spur konfrontiert wird, das heißt mit einer »lesbaren Textur« aus Holz, Glas, Metall und Stoff. Diese Textur, behauptet Broodthaers, verhindert die völlige Angleichung der Objekte im Prozeß der technischen Reproduktion. »Ich hätte diese Komplexität nicht mit technischen Objekten erreichen können«, erklärt er, »deren Einmaligkeit den Geist zur Monomanie verurteilt: Minimal Art – Roboter – Computer.« [22] Doch auch damit ist unsere Serie noch nicht vollständig.

 

4. »Silence«

Bei der Eröffnung der »Section Cinéma« kündigte Broodthaers an, dass er die ausgestellten Objekte entfernen und zum Verkauf anbieten werde. Diese Ansammlung von Objekten, argumentierte er, könne keinen permanenten Platz in einem Museum haben, das nur eine fiktive Existenz besitze. Nachdem sie an das Städtische Museum Mönchengladbach verkauft worden waren, wiesen nur noch die auf die Wand gemalten Abkürzungen »fig.« auf die nicht mehr vorhandenen Objekte hin. Dafür wurde ein weiteres Wort hinzugefügt: »Silence«. [Abb. 8] Ein Wort, dass ohne enunziative Markierung unentschieden zwischen dem Imperativ – »Still!« – und dem Deskriptiven – »Hier herrscht Stille« – zu stehen scheint. Ein Wort also, das zwischen einem performativen und einem affirmativen Sprachmodus verharrt. Ich möchte an dieser Stelle einen Vorschlag machen, wie wir die historische Bedeutung dieses einfachen und doch so enigmatischen Worts »Silence« verorten können. Und wo anders sollten wir damit beginnen, als nochmals bei Foucault. »Sobald eine figürliche Darstellung einer Sache (oder einer anderen Figur) gleicht«, schreibt er,

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