Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathAkerman
 
 
 
 
 

icon: previous page

für eine Unklarheit, was die Absicht angeht. [15] Der Blickpunkt des Zuschauers verteilt sich auf eine gebrochene Oberfläche. Bei der zweiten, der minimalistischen Strömung, scheinen vereinfachte Formen, einzelne Begebenheiten und Aneinanderreihungen von sich wiederholenden Bildern oder Figuren sowohl die Interpretation zu blockieren als auch die Unmittelbarkeit der Wahrnehmung, die in der modernistischen Kunst beabsichtigt wird, zu verspotten.

Der ausgedehnte Blick des Zuschauers auf ganzheitliche Formen verlagert die Bürde des Unterschiedlichseins gänzlich auf seine bzw. ihre wahrnehmbare und physische Beziehung zu dem Kunstobjekt. Die zeitliche Dauer ist ein wichtiger Faktor in dem ununterbrochenen Wechselspiel des Minimalismus zwischen abstrakten, begrifflichen Vorgängen und auf Sinnesempfindungen basierenden Erfahrungen. Das Beharren auf vereinfachten Formen bzw. auf serieller Herstellung lässt die erlebte Zeit und den erlebten Raum der Konfrontation des Zuschauers mit dem Werk genauso unabänderlich werden wie die präsentierten Formen. Das Werk »wirkt« nur durch die

 

Hartnäckigkeit des Zuschauers, was die Zeit angeht. Hier bezieht sich der Begriff »Gleichzeitigkeit« nicht nur auf das Erscheinen von verschiedenen Ereignissen zur gleichen Zeit, sondern auf den Aderlass des Werkes in Hinsicht auf die Bedingungen der Wahrnehmung. Genauer gesagt bezieht er sich auf die Koexistenz von Darstellung und Zuschauer. Beim Filmemachen ist die Darstellung von Ereignissen in Echtzeit ein sehr wichtiges Mittel, diese Koexistenz zustande zu bringen.

Performance versus Film

Während der Zufall und die Vielfalt vorzüglich dazu geeignet sind, die Absicht, die hinter einem Werk steckt, »zum Schweigen zu bringen«, sind sie hingegen doch bei einer Theater- bzw. Live-Performance einfacher zu erreichen als beim Film. Beim Film kann die Forderung, dass der Blick des Zuschauers gleichzeitig auftretende Punkte der Aufmerksamkeit wahrnehmen sollte, hervorgerufen worden sein durch die Projektion auf mehreren Bildschirmen. Oder aber es wird, wie bei so diversen Gruppierungen wie den Fluxus-Künstlern oder denen, die strukturelle und materialistische Filme machen, die Aufführung eines

icon: next page