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Konsumenten.

Mediale ›Köder‹, die in der Wirtschaft beziehungsweise in den Unterhaltungsabteilungen der Informationssysteme gang und gäbe sind - das Spiel, das Quiz, das Preisausschreiben – sind Formen einer alltäglich gewordenen Einübungspraxis von narrativen Werbe- und Verkaufsstrategien und somit einer Art von ›medialem Fitnesstraining‹. Bedeutung und Kontext sind die entscheidenden Faktoren im Falle des Informationsüberflusses. ›Interaktivität‹ und ›Feedback‹ bedeuten dann das gemeinsame Arbeiten an einer Geschichte, am ›Image‹, sodass die Konsumenten sich schließlich freiwillig mit Logos schmücken und ihre Übereinstimmung mit der Firmenphilosophie vorführen. Es entsteht ein unglaublicher Bedarf an Geschichten; obwohl sich die Subjekte transformieren und zusehends auflösen, wird die ›Ich-Aktie‹ und ›Selbst-Marketing‹ in Form von Telepräsenz zur Überlebensstrategie, womit wir alle zu Veröffentlichern neuer Geschichten werden. Es ist die Zeit der totalen Publikation.

»Roland Barthes bemerkte, dass die ‘Bastardform Massenkultur schändliche Wiederholung’ sei; die

 

Inhalte, die ideologischen Schemata, die Ausradierung von Widersprüchen wiederholten sich ständig, die Formen an der Oberfläche variierten: ›Immer wieder neue Bücher, neue Sendungen, neue Filme, diverse Geschichtchen, aber immer wieder derselbe Sinn.‹« [10]

Die Ökonomisierung des Lebens und unserer Aufmerksamkeit [11] stellt über die Reihe von Produkt und Preis zur Funktion einen Zusammenhang her, der in den Bewerbungsstrategien einen narrativen Höhepunkt findet. Dort gilt: Geschichte vor Produkt. Das Produkt ist ohne narrativen Kontext, den der letztendliche Erwerb zum Happy End führt, undenkbar geworden. Der Werbespot webt das zu verkaufende Gut in eine Geschichte ein, es wird auratisiert und mit Bedeutung geladen.

Werbepsychologen bringen die verfügbaren Erkenntnisse der Wissenschaften – von empirischen Felddaten bis zu subliminalen Botschaften – zur gewinnbringenden Anwendung. Die Macht besteht in der Wiederholung, welche diesen Strategien zur Verfügung steht und die durch Kapitalkraft erwerbbar ist. Diese dramaturgischen Zusammenhänge setzen sich

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