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Verbund elektronischer Medien: Das digitale Foto kann direkt am Computer bearbeitet und über das Internet distribuiert werden. Eingefügt in die grafische Oberfläche des Bildschirms lässt es sich in beliebige intermediale Relationen bringen – das heißt, mit Texten, Ikons, Ton, Videostreams und anderem verknüpfen. Wie der Beitrag von Susanne Holschbach darlegt, finden diese multimedialen Optionen ihren Vorläufer in der Koppelung von Fotografie und Printmedien. Im Hinblick auf die »Kontinuitäten und Differenzen zwischen fotografischer und postfotografischer Medialität«, die der gleichnamige Text in einer historischen Perspektive erläutert, erweist sich der jüngste technologische Wandel der Fotografie somit weniger als ein radikaler Bruch denn als eine Potenzierung ihrer (massen)medialen Gebrauchsweisen, das heißt derjenigen Gebrauchsweisen, die auf dem Dispositiv der technischen Reproduzierbarkeit gründen.

Der epistemologische Schnitt zwischen analoger und digitaler Fotografie ist bedingt durch das Obsoletwerden des chemischen Trägers. Die Digitalisierung macht den Umweg über Film,

 

Entwicklung und Abzug überflüssig; die fotografische Aufnahme verliert jedoch im gleichen Zuge ihre Materialität – sie kann sofort gelöscht oder verändert werden, ohne einen Hinweis auf ihren ursprünglichen Zustand zu hinterlassen. Der Einsatz und die Rezeption von Fotografien als Dokumente, vielmehr: Existenzbeweise gründeten aber auf eben jener Spezifik des chemooptischen Verfahrens, den aufgenommenen Gegenstand, die aufgenommene Szene als Lichtspur auf der fotosensiblen Schicht irreversibel zu fixieren. Der Verlust dieser indexikalischen Materialität belegt das Wirklichkeitsversprechen von Fotografien mit einem nachhaltigen Zweifel. Insbesondere der Journalismus und die Knipserfotografie rekurrieren dennoch weiterhin auf das Fotografieren als Strategie der Authentifizierung – neue Kommunikationsformen wie das Aufnehmen und Versendungen von Fotos über Handy sprechen sogar für eine Steigerung der fotografischen Unmittelbarkeit durch ihre Digitalisierung. In ihrem Text »Sofortbilder« verfolgt Kathrin Peters Überlegungen, inwiefern diese Überbetonung des Zufälligen den Status des Amateurs einerseits und des professionellen Fotoreporters

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