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Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathMusik als Modell
 
Oval Process Public Beta (Popp, Markus), 2000
 
 
 

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Problem jedoch nicht auf der Ebene von scripting languages oder toolboxen, sondern nur durch eine Anstrengung im Bereich Design und Ergonomie zu verdeutlichen und zu lösen. Man muss sich Zugänge überlegen, um Statements auf die Ebenen von Benutzerführung, Arbeitsergonomie, Usability, Softwarefunktionalität und Interfacedesign zu verlagern.

Mit »Oval Process« stelle ich eine exemplarische Arbeitsumgebung auf Zeit zur Verfügung, lege sie offen und lade zur Evaluation dessen ein, was man sieht. Ich möchte eine kommunikative Situation zwischen Publikum und Interessenten schaffen und einen Zugang ermöglichen, der dazu auffordert, sich mit »Ovalprocess« zu beschäftigen. Dabei soll eine gewisse Kompetenz auf eine andere Ebene verlagert werden. Jeder bringt als User heutzutage einen entsprechenden Hintergrund mit, den man nicht erst technisch oder musikhistorisch herleiten muss, sondern der sich unmittelbar aus der tägliche Erfahrung bei der Arbeit mit Software ergibt. »Ovalprocess« soll dazu dienen, eigene Kriterien zu entwickeln und an die Musik zu koppeln, anstatt immer

 

nur das musikalische Resultat zu sehen. Dementsprechend ist »Ovalprocess« auch in erster Linie kein Statement, das sich im Kunst- oder Installationsbereich sieht, sondern eher ein reines Dokument der Erweiterung meiner eigenen Arbeit im Bereich von Interaktion oder Usability. Ausgangspunkt bleibt natürlich mein Status als recording artist, der auch audio only CDs macht.

Die Vorüberlegungen für »Ovalprocess« als gekoppeltes Dokument zwischen interaktiver Softwareumgebung und Soundinstallation im öffentlichen Raum sahen für mich folgendermaßen aus: Erstens habe ich kein kreatives Selbst angenommen, sondern wollte statt dessen nur generative Verfahren vorschlagen. Das bedeutete, eigene Standards und Schnittstellen zu generieren und zur Verfügung zu stellen. Außerdem wollte ich die Arbeit am Interface thematisieren: nicht die Tricks ausagieren, sondern die Bedingungen der Tricks benennen. Und, ganz wichtig, aber auch trivial, ich habe keinen Konsumenten am anderen Ende eingeplant, sondern einen aktiven User. Das ist nicht wirklich trivial, weil sich die Arbeit an einer Software fundamental von der Produktion einer

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