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Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathKybernetische Ästhetik
 
 
 
 
 

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Individuum (oder einer Gruppe), dem Empfänger, über einen Kanal (Systeme visueller, auditiver und anderer Wahrnehmung) übermittelt wird. [4]

Dieser Ansatz, Kunst von der Informationstheorie her in den Blick zu nehmen, weist Parallelen zur Semiotik und ihrer Definition von Nachrichtenstrukturen auf. Für Charles Morris, einen der Gründerväter der Semiotik, ist Kunst eine Sprache zur Kommunikation von Werten. Die Wertfunktion ergibt sich daraus, dass ihre Zeichen finale Objekte repräsentieren. Aus dieser Perspektive reduziert sich die Grundlage von Sprache auf vorhersehbare, zweckgerichtete, syntaktische Qualitäten. Theorie im Umfeld rationaler Ästhetik wertet von daher das Kunstobjekt als ein Zeichensystem, das formalisierbare ästhetische Information transportiert.

Rationale Ästhetik

Um zu Formeln sowie Bewertungs- und Verfahrensnormen für eine auf den Nachrichtenbegriff zentrierte Ästhetik zu gelangen, wird zunächst die Informationstheorie an die Ästhetik angepasst und folglich eine Formalisierung der Sprache sowie

 

ästhetischer Parameter vorgenommen. Ein erster Ansatz in diese Richtung stammt vom amerikanischen Mathematiker George David Birkhoff. Sein Forschen nach zuverlässigen und objektiven Regeln zur ästhetischen Beurteilung von Kunstwerken brachte ihn in seiner Untersuchung »Aesthetic Measure« (1933) zu einer Formel für das ästhetische Maß, nach der ›O‹ Ordnung misst und ›C‹ den Verbrauch an Material ›M‹. Das ästhetische Maß ließe sich dann in folgender Weise darstellen: M = O/C.

Im Grunde ist Birkhoffs Vorgehen dem Norbert Wieners vergleichbar, der ebenfalls statistische, in den Wissenschaften angewandte Verfahren einsetzt. Birkhoff führt in seine ästhetische Theorie rein statistische Methoden ein, um zu einer Quantifizierung der Werkanalyse zu gelangen. Rationale Ästhetik konstituiert sich auf diese Weise als unverkennbarer Gegensatz zu ästhetischen Modellen aus der Tradition des Idealismus oder der Romantik.

Dies bedeutet einen Wendepunkt in der ästhetischen Theorie, die sich ab der zweiten Hälfte der 1930er Jahre in zwei Forschungsschwerpunkte aufspaltet. Obwohl beide Strömungen das gleiche Ziel

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