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Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathKybernetische Ästhetik
 
 
 
 
 

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wenn auch nicht der Autor im eigentlichen Sinne, denn der Autor verschwindet hinter seinem Werk, so doch zumindest der Manager und der Verantwortliche.« [22] Im Rahmen der Informationsästhetik könne sich der Ästhetiker so auf gleiche Höhe mit dem Künstler stellen, über den er vorher nur geschrieben hat.

Die Theorie von Moles dürfte wohl die verständlichste, gründlichste und aufschlussreichste sein, die sich mit der Anwendung von Kybernetik und Informationstheorie in computergestützter Kunst und Ästhetik befasst. Von besonderer Bedeutung und Weitsicht sind seine Analyse der Konzepte von Simulakrum und Übersetzung, seine Modelle ›kreativer Maschinen‹ sowie seine Reflexion über die Folgen ästhetischen Wandels hinsichtlich der Begriffe Künstler, Kunstwerk und Rezipient. Wie sich später noch zeigen wird, sollten einige der von Moles in den 1950er und 1960er Jahren formulierten Theorien am Ende des 20. Jahrhunderts ihre Bestätigung finden.

Kybernetische Ästhetik

Während der 1960er und 1970er Jahre entwickeln

 

einige Anhänger von Max Bense undAbraham A. Moles sowohl die theoretische Reflexion als auch die künstlerische Praxis weiter. Herbert W. Franke sowie Benses Schüler Siegfried Maser und Helmar Frank setzen die Forschung auf dem Gebiet der Informationsästhetik fort, wobei Maser zu einer »Numerischen Ästhetik« (Stuttgart 1970) übergeht, während Frank den psychologischen Aspekt der Informationsästhetik berücksichtigt. [23]

Helmar Frank und Herbert W. Franke versuchen eine Synthese der Ansätze von Bense und Moles. Für beide ist Moles' Beitrag zur Beziehung zwischen Wahrnehmungsforschung und Informationstheorie insofern besonders relevant, als ihnen die sich darauf stützende Informationspsychologie die Grundlage ihrer ästhetischen Prinzipien bietet. Auch hier zielen die Beiträge auf eine definitive Ablösung der romantischen Idee, Kunstbetrachter seien ›passive Konsumenten‹, wo es doch nach Moles ›passive Wahrnehmung‹ nicht geben könne, da ein Kunstwerk immer ein ›Gegenstand von Kommunikation‹ sei.

Die zentrale Bedeutung von Wahrnehmungsprozessen hebt Herbert W. Franke in

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