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Yasunao Tone »Wounded Man´yo 2/2000« | Wounded Man ´yo
Yasunao Tone, »Wounded Man´yo 2/2000«
Wounded Man ´yo | © Yasunao Tone
kalligrafische japanische Zeichen werden in der Software Sound Designer II in Klang transformiert.


 
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Relevante Textstellen:

icon: authorGolo Föllmer icon: authorJulia Gerlach »Audiovisionen. Musik als intermediale Kunstform«

Siehe auch:

Guy van Belle »Anyware«| Ana Maria Rodriguez »Code Switching«| Netochka Nezvanova »nebula.m81«


Performance; Sound
 

 Yasunao Tone
»Wounded Man´yo 2/2000«

Das Klangmaterial für die Komposition Man’yo-shu von Yasunao Tone basiert auf Schriftzeichen aus der Man’yo-shu, einer japanischen Anthologie von Gedichten aus dem 8.Jhdt., die er digital bearbeitet und in Klänge überführt, indem er die Kalligrafie direkt in dem digitalen Klangsynthese-Programm »Sound Designer II« im WACOM-Tablet ausführt. Die Schriftzeichen transformieren sich in Schwingungsmuster, sobald der „Stift“ abgesetzt ist – und in Klang. Diese Arbeit ist eine von vielen, in denen sich Yasunao Tone mit dem Zusammenhang von japanischer Schrift und Klang künstlerisch auseinandersetzt. In seinen Performances verwendet er die so entstandenen CD’s als Grundlage. Er verursacht durch zarte »zupfende« Bewegungen seiner Finger auf der Tastatur der CD-Player (Generation 1985) eine Art des Scratchings. Über diese zarten Fingerbewegungen stellt Tone wiederum eine Verbindung zu der japanischen Musikpraxis, insbesondere das Zitherspiel her, das ebenfalls auf in Schriftzeichen notiert ist und daher die instrumentalen Aktionen bildhaft beschreibt. Die Japanische Schrift wird von Tone in seiner Ganzheitlichkeit als Bild, Bedeutung und Klang antizipiert, in seine Bestandteile zerlegt und auf diese Weise künstlerisch in andere Medien übertragen.

Julia Gerlach