Gary Hill
»Viewer«

In der Mehrkanal-Videoprojektion »Viewer« wird das Schauen zur offensichtlich einzigen Aktivität. Während der Akt des Schauens auf der Seite der Zuschauer sich erst in der Zeit einstellt, nachdem man die Konfrontation mit den Darstellern aus verschiedenen Perspektiven probiert hat, ist auf der ›anderen‹ Seite des Screens die einzige Handlung der Performer von vorneherein nur der direkte Blick in die Augen des Zuschauers. Personen in ihren Alltagskleidern, unterschiedlicher sozialer Herkunft und verschieden alt, stehen aufgereiht wie eine Mannschaft. Doch weder ist die Installation interaktiv angelegt, so dass wir durch Aktionen der Darsteller mehr über sie erfahren, noch erlaubt die Weise der Darstellung Hinweise auf Kontexte und Geschichten. Die Gegenüberstellung zwischen Schauenden und Zuschauenden, die man genausogut umgekehrt definieren kann, verweist auf eine Leerstelle, die kein narrativer Inhalt überbrücken kann.