Egon Bunne
»VAMP – video art magazin productions«

Die politischen Gremien Deutschlands sorgen seit der Einführung des privaten Kabelfernsehens für eine Reihe von nicht-kommerziellen »Fenstern«, die regelmäßig eine andere Art von Fernsehen ermöglicht. Alexander Kluge ist hier das berühmteste Beispiel. Ein weiteres ist das von Egon Bunne initiierte und in unregelmäßiger Folge produzierte TV-Magazin zur Videokunst »VAMP«, das sich 1991 im privaten Berliner Kabelsender FAB (Fernsehen aus Berlin) etablieren konnte, der als Produzentenfernsehen alternativen Sichtweisen eine Nische bietet. Das Low-Budget-Magazin wird im wesentlichen vom Produzenten und Mitgesellschafter allein gestaltet, unterstützt von der Kunsthochschule für Medien Köln und im Auftrag des Berliner Vereins für VideoKunst und Multimedia. Zur 5-jährigen Jubiläumssendung 1996 mit einem Remix aus in der Vergangenheit gesendeten Videoproduktionen hat der Filmemacher Wilhelm Hein ein Statement abgegeben. In seiner persönlichen Machart, der Kontinuität von ca. 80 Sendungen bis 1999 und dem kompromißlosen Einsatz für die Videokunst ist dies Magazin einzigartig in der deutschen Fernsehlandschaft.

Rudolf Frieling