Zbigniew Rybczynski
»Steps«

»Als ich 1990 seine unverschämte Integration einer voyeuristischen US-amerikanischen Touristengruppe in Sergej Eisenstein’s Filmklassiker »Panzerkreuzer Potjemkin«, sein 24-minütiges bisheriges Meisterwerk in High Vision mit dem Titel »Steps« (1987) in der Akademie der Künste Berlin vor einem erlauchten Kreis von Mitgliedern der neu gegründeten European Film Academy zur Aufführung und Diskussion vorschlug, war die Antwort Entrüstung und harsche Ablehnung. Das Wagnis wurde als blasphemisch bezeichnet. ›We are living on the edge of time‹, sagt der Tour-Direktor in »Steps«. Mit Ausnahme eines russischen und eines littauischen Studenten verstanden auch meine Kollegen und die anderen Studierenden der Academy of Arts and the Media Cologne die besondere Kraft und Identität Rybczynskis als TNRA nicht und ließen ihn samt seiner weltweit völlig einmaligen Anlage eines special effect studios für die künstlerische Produktion wieder nach Los Angeles ziehen, wo er jetzt mit dem Erfinder des Ultramatting, Paul Vlahos, an der Realisierung seiner Ideen für ein künftiges autonomes Kino auf höchstem technologischen Niveau arbeitet.«

(Siegfried Zielinski, »Zbig Vision Ltd. Miniature of Zbigniew Rybczynski«, in: Future Cinema. The cinematic Imaginary after Film, Jeffrey Shaw/ Peter Weibel (Hg.), The MIT Press, Cambridge (Mass.), London, 2003, S. 199.)