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Valie Export »Ping Pong«
Valie Export, »Ping Pong«, 1968
© VG Bild-Kunst 2004; VG Bild-Kunst 2004
 


 Valie Export
»Ping Pong«

Mit Ball und Schläger muß versucht werden, die Punkte, die auf der Leinwand erscheinen, zu treffen. Ein Film zum Spielen – ein Spielfilm.
Ledig der Semantik wird die Beziehung zwischen Zuschauer und Leinwand klar: Reiz und Reaktion. Die Ästhetik des konventionellen Films ist eine Physiologie des Verhaltens, seine Kommunikationsweise ein Ereignis der Perzeption.
»Ping Pong« expliziert das Herrschaftsverhältnis zwischen Produzent (Regisseur, Leinwand) und Konsument (Zuschauer). Was hier das Auge dem Hirn erzählt, ist Anlaß zu motorischen Reflexen und Reaktionen. »Ping Pong« macht die ideologischen Verhältnisse sichtbar. Zuschauer und Leinwand sind Partner eines Spiels, dessen Regeln der Regisseur diktiert, dessen Bedingung ist, daß Leinwand und Zuschauer handelseinig werden. Insofern reagiert der Konsument aktiv. Nichts zeigt deutlicher den Herrschaftscharakter der Leinwand (als manipulatives Medium des Regisseurs) als dies: Wie sehr auch der Zuschauer ins Spiel kommt und mit der Leinwand spielt, an seinem Konsumenten-Status ändert dies nichts, oder nur wenig.

 

Valie Export