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Peter Weibel »Die Wand, der Vorhang (Grenze, die) fachsprachlich auch: Lascaux«
Peter Weibel, »Die Wand, der Vorhang (Grenze, die) fachsprachlich auch: Lascaux«, 1993
© Peter Weibel


 Peter Weibel
»Die Wand, der Vorhang (Grenze, die) fachsprachlich auch: Lascaux«

Platos Höhlen-Modell der Welt wird neu interpretiert: die Schnittstelle als Vorhang.
Peter Weibel

Die Höhlenzeichnung von Lascaux, die den Höhepunkt der eiszeitlichen Felsbildkunst um 15 000 v. Chr. darstellt, wird als Bild im Computer gespeichert und mit einem Datenbeamer auf eine Leinwand projiziert. Tritt ein Betrachter vor die Leinwand, wird sein Bild von einer Kamera erfaßt und erscheint mit kurzer Zeitverzögerung als verzerrte Silhouette im Bild auf der Leinwand. Dort löst jede Körperbewegung Bildverzerrungen aus. Der Betrachter wird zum Teil dessen, was er beobachtet. Weibel nimmt die Höhlenmalerei von Lascaux zum Anlaß, ein neues Schnittstellenmodell zu entwerfen, das unsere heutigen Vorstellungen der Welt- und Raumwahrnehmung prägt.

Die Arbeit wurde in einer späteren Version 1999 auch unter dem Titel »Wand von Lascaux« realisiert.