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Teilnehmer etwa 100 Lurker, also passive Konsumenten, kommen«. [29] Trotz des Versuchs, demokratische Auswahlprozesse zu finden (etwa durch die Einrichtung von Super-Usern, die beim Redigieren oder Zusammentragen von Informationen helfen), verwandelten allein die Zahl der Mitglieder und die Hierarchien, die sich in einer solchen Organisation nolens volens entwickeln, Rhizome in eine Art Kunstinstitution, mit all den positiven und negativen Folgen, die so etwas mit sich bringt. Allein die Auswahl der Kunstwerke für die Rhizome- Datenbank war eine Weile Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen.

Für viele seiner Mitglieder hat sich Rhizome als äußerst leistungsfähiges Modell in puncto Repräsentation und Selbstpropagierung erwiesen, doch von einem endgültigen Urteil über seine Struktur und Vorzüge sind wir noch weit entfernt. Ich frage mich manchmal, ob wir je einige der den sozialen und ökonomischen Prozessen innewohnenden Fehler vermeiden können, die durch die Instabilität und die unvermeidlichen Managementstrukturen innerhalb kooperativer Kunstprojekte verursacht werden. Hinsichtlich einer konstruktiven Kritik derselben

 

stehen wir noch am Anfang, doch Projekte mit dem Umfang von Rhizome und nettime dürften diesen Prozess sicherlich beschleunigen.

Neue Vielfalt: Sarai, Furtherfield, Netartreview, Empyre

Die bisher in diesem Abschnitt beschriebenen Listen und Plattformen wurden alle vor 1997 initiiert. Seither haben es die meisten Verteiler und anderen Onlinerepräsentations- oder Onlinediskussionsplattformen vermieden, sich selbst als »soziale Plastik« oder andere interdisziplinäre Kunstformen zu beschreiben. Die ständig wachsende Anzahl von Menschen, die online gehen, im Verbund mit einer zunehmenden Zahl von Plattformen, Websites und Verteilern hat auch zu einer Diffusion der Diskurse und einer Auffächerung der Szenen neuer Medienkunst geführt. Es wird immer schwerer, Repräsentationen und maßgebliche Debatten zu erzeugen; dies geht soweit, dass sich Online- und Offlinetaktiken nur noch geringfügig voneinander unterscheiden. Dies hat zu einer steigenden Physikalität der Onlinepraktiken geführt: Das Ausmaß in dem sie mit physischen Netzen

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