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exakten filmtechnischen Entscheidungen in ein hochartifizielles Meisterwerk mit komplexesten Lesarten übertragen wird.

»Le Détroit« – eine traumatische Erfahrung

Okwui Enwezor kommt in seinem brillanten Essay (erschienen in der Broschüre zur Erstpräsentation von Le Détroit in den USA, im Art Institute of Chicago, 2000) zu folgendem Schluss. Er leitet seine Interpretation aus der Geschichte der Stadt, der Präsenz der Person sowie der Ethnie her. »Herman Gardens’s where the film was made, comes to stand then as the symbolic unconscious of Detroit‘s trauma, while Eleanoree’s presence and her search restore the black social order that disappeared with the city’s urban decline.« Diese Erkenntnis schließt die Leistung des von Stan Douglas in sein Experiment integrierten Besuchers noch nicht ein. Die zeiträumliche Dimension der Bewegung im Raum sowie der Entwicklung des Films und seiner endlosen Bewegung durch die Projektoren, lässt den Plot sich erst im Kopf des Betrachters realisieren. Illusionsraum und Installationsraum scheinen ineinander zu fallen. So wird die Geschichte

 

zur tatsächlichen Geistergeschichte und der Ausstellungsbesucher zum Wanderer zwischen den Welten. Und auch dieser Effekt wird noch dekonstruiert. Wir wissen doch alle, dass die Geister symbolische Repräsentanten unserer Ängste, Befürchtungen und verdrängten Wünsche sind. Die Geister entsprechen der durchscheinenden Folie einer wahren, gelebten Geschichte, die sich im Rückblick zur Historie verdichtet. Wenn wir den Projektionsraum verlassen, lassen wir Eleanore letztendlich in ihrer Geschichte wieder allein. Für den Zuschauer ist es schwer, sich in dem Film zu verlieren. Er sperrt sich rational gegen die Suggestivität der Leinwand und ihrer fortlaufenden Abbildungen. Man könnte lange in diesem Raum bleiben, sich langsam kreisend darin bewegen und würde immer etwas Neues entdecken. Wie weit soll man sich auf das Schauspiel einlassen, um gegebenenfalls die Haltung der nur partiellen Durchdringung der Verhältnisse durch reflektierte Handlungsweisen zu ersetzen und damit den scheinbar ewigen Kreislauf konstruktiv zu durchbrechen? Die Überwindung des Engpasses durch den Schritt hinaus aus dem Loop, müßte gleichzeitig das Heraustreten aus

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