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Kinos sind in doppelter Hinsicht in der bildenden Kunst angekommen: zum einen in einer verstärkten Reflexion auf das Medium Kino/Film im Zentrum der bildenden Kunst, die heute, wo der eherne Medienverbund Filmrolle/Kinoraum digitalerweise auch technologisch ökonomisch in Frage gestellt ist, sich an der Bildung einer Metatheorie des bewegten Bildes beteiligt. Zum anderen betreffen die Probleme, die zur Formel des Auteur geführt haben, heute das Innere des Kunstzusammenhangs: Künstlerische Produktionen werden zunehmend abhängig von privaten Geldgebern und Sponsoren, Producers und Executive Producers. Phänomene wie der Art Production Fund der Yvonne Force, der Kunst produziert – nominell auf einer Non-Profit-Ebene, aber tatsächlich funktioniert wie die Frühform eines Hollywood-Studios, sind neue Realitäten, die die Frage nach Autoren und Urhebern auf eine neue Weise stellen – wie auch an vielen anderen Stellen in der digitalen Welt. Dass es sich bei dieser Dimension von Autorschaft nicht um die metaphysische philosophische Seite des Begriffs handelte, sondern um eine kulturpolitische praktische, auf deren angemessene Klärung zu bestehen auch

 

heißen kann, Rechte gegenüber einem Apparat zu vertreten, wird in der immer häufiger anzutreffenden Konfusion um die verschiedenen Ebenen einer Diskussion um Autorschaft häufig übersehen, obwohl schon die Headline der Originaldiskussion »Politique des auteurs« darauf recht deutlich verwiesen hat. In diesem Sinne ist der »Arteur« ein Vorschlag an die Kunst, sich eine ähnliche Position im Produktionsprozess für die Autonomie frei zu halten und den Rest den arbeitsteiligen Abläufen und der ökonomisch orientierten Organisation von Produktionsabläufen zu überlassen. Dabei ist eine der Besonderheiten digitaler Produktion ja gerade die Überflüssigkeit des Apparats: Shirin Neshat, das andere Beispiel der Times für einen Arteur, braucht zumindest in der Post-Production sicher nicht mehr Helfer und Assistenten als ein konventioneller Künstler. Das boomende Genre der narrativen Video-Installation sieht aufwendiger und industrieller aus, als es produziert sein muss. Dennoch hat, nicht zuletzt durch den – auch künstlerischen – Erfolg von Künstlern wie Matthew Barney, Douglas Gordon, Stan Douglas [7] , Bruce Yonemoto und vielen anderen eine Praxis sich

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