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Konzerte in der Verbindung von Musik und Bild liefert. Aber uns hat das nie wirklich interessiert, auch, weil wir fanden, dass ein Bild die Musik zu stark terminiert und festbindet. Diesen Effekt hat man ja oft, wenn man ein Musikstück kennt und liebt und dann das Video auf MTV sieht: das Bild ist für immer verschweißt mit der Musik. Das fände ich für unsere Musik und eine Konzertsituation sehr störend.
DD: Das Visuelle und die Musik bleiben bei Euch also getrennt, aber parallel. Im Galeriekontext machst Du eine visuelle Setzung, der Ton dazu bezieht sich auf den Raum. Die Musik ist mit den Bildern nicht unbedingt gekoppelt – und trotzdem fiel mir auf, gibt es von Dir zum Beispiel ein Bühnenbild für Wagner. Also ein Gesamtkunstwerk –
RL: Da ist es wieder, das Gesamtkunstwerk…
DD: Na gut, Wagner wollte ja nun dezidiert Bilder zu seiner Musik haben. Wie muss man sich das vorstellen? Wie kann man mit solchen minimalistischen Arbeiten ein Bühnenbild für Wagner machen?
RL: Es sieht sehr minimal aus und neben den Begeisterungsrufen gab es auch vehemente Buhrufe; Handzettel wurden ausgelegt, wo zu Übergriffen bei
der Premiere aufgefordert wurde – das passierte dann natürlich nicht, aber Trillerpfeifen wurden fleißig verteilt und eingesetzt.
IA: Begreifst Du eine Ausstellung als Gesamtkunstwerk? Du verwendest ja Sound und Bilder, eigentlich ist das ja auch eine ähnliche Herangehensweise -
RL: In meinen Ausstellungen liegt der Schwerpunkt immer eher auf dem Sound. Wenn ich mich beispielsweise auf einen konkreten Ortbeziehe, nähere ich mich über Bild und Ton an; in einer Ausstellung wird der Ort dann aber nur sehr minimalistisch repräsentiert, das sind oftmals Fotos an der Grenze der Wahrnehmbarkeit.
IA: Gibt es Räume, die Du unbedingt oder unbedingt nicht vertonen möchtest? Wie sieht es zum Beispiel mit einer Industriehalle aus?
RL: Ich ziehe den White Cube der Industriehalle vor. Ich finde es schwierig, wenn man einem Raum seine Geschichte ansieht – ich könnte da nie bei Null anfangen, sondern würde immer eine